Kleingärten fördern Diversität und Integration

Festveranstaltung der Dachorganisation des Kleingartenwesens im neuen Bundeszentrum

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der erste Kleingartenverein in Kappeln an der Schlei in Schleswig-Holstein gegründet. Ab 1820 errichteten dann deutschlandweit mehrere Kommunen sogenannte Armengärten, in denen Familien auf gepachtetem Kirchenland Obst und Gemüse für den Eigenbedarf anbauen konnten. Inzwischen gibt es mehr als eine Million Kleingärten in Deutschland.

Klara Geywitz mit der Schreberjugend.    Foto: mr

Der erste Zusammenschluss, der »Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands«, wurde 1921 gegründet und bezweckte laut Satzung »unter Fernhaltung parteipolitischer und konfessioneller Bestrebungen den Zusammenschluss aller Inhaber von Kleingärten«. Dieses Ziel hat der Verband bis in die Gegenwart verfolgt, auch wenn Name und Rechtsform mehrfach gewechselt haben.
Auf dem 29. Bundesverbandstag am 9. September stand ein neuerlicher Namenswechsel an. Einstimmig wurde entschieden, dass der bisherige Name »Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.« (BDG) von »Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e.V.« (BKD) abgelöst wird. Der neue Name soll das Kleingartenwesen und seine Vereine wieder in den Mittelpunkt rücken und sich dabei an seinem historischen Vorbild orientieren.
Im Anschluss hieß der wiedergewählte Verbandspräsident Dirk Sielmann 250 Gäste aus dem Kleingartenwesen, aus Politik und Verwaltung zur großen Festveranstaltung auf der Baustelle des neuen Bundeszentrums an der Neuköllner Herrmannstraße willkommen.
Bundesbauministerin Klara Geywitz würdigte in ihrem Grußwort den Beitrag, den die Kleingärten für das Leben in der Stadt leisten. »Sie sind wichtig für das Stadtklima, die Biodiversität, aber sie leisten natürlich auch für die soziale Integration einen wichtigen Beitrag«, denn durch gemeinsames Gärtnern könne Verständnis füreinander entwickelt werden.
Bezirksstadtrat Jochen Biedermann betonte, der Wert der Kleingärten sei unstrittig und müsse bewahrt werden. Jedoch sei die Flächenkonkurrenz ein Thema, dem sich die Akteure stellen müssten.
Die offizielle Einweihung des neuen Bundeszentrums ist für das Frühjahr 2024 geplant.

mr