Wenn Berlin und Bochum korrespondieren

Wenn Berlin und Bochum korrespondieren

Der »Neuköllner Kunstverein« zeigt bis zum 27. August wieder eine bemerkenswerte Ausstellung, die aus korrespondierenden Objektinstallationen besteht. Dafür haben sich die beiden Künstlerpersönlichkeiten Frederik Foert (Berlin) und Mathias Schamp (Bochum) zusammengefunden. So kommt spielerischer Esprit zusammen, der in dieser Weise nur in urbanen Ballungsräumen wachsen kann.

Babysitter – Frederik Foert.    Foto: Kunstverein

Berlin ist ja als attraktive Millionenstadt dafür bekannt, außergewöhnliche Kunst hervorzubringen. Das Ruhrgebiet im tiefen Westen Deutschlands steht als »Megapolis« der deutschen Hauptstadt in keiner Weise nach. Bochum liegt im Herzen des »Reviers«, wie die dortigen Menschen ihre aus vielen Städten bestehende Lebenswelt auch nennen. Bei so einer Fusion kommt dann spielerische Interaktion heraus und ein »inklusives Miteinander« zustande.

Buh-Raum – Mathias Schamp. Foto: Kunstverein

Frederik Foerts stellt animierte Skulpturen aus, »kinetische Konstruktionen aus alltäglichen Dingen«. Die Objekte werden neu zusammengesetzt und ergeben dadurch einen anderen Sinn. Mathias Schamp sieht sich als »Ampelperformer«. Bei ihm schaltet alles ständig um, versehen mit dem Begriff »Kontext Hopping«. Das klingt fast nach zu hohem Anspruch, doch es gelingt dem Künstler, Theorie, Literatur, Botanik und Politik zu verschmelzen. Sein Geheimnis offenbart er dabei gleich mit: »Kulturelle Guerilla Strategie«.
Sehr gewagt, was Schamp dem Publikum verspricht, doch er hält sein Versprechen ein. Beide Künstler bilden zusammen großes narratives Potential ab. Die Erzählung entsteht im Publikum.

th
Kunstverein Neukölln. Mainzer Straße 42,
Öffnungszeiten Donnerstag bis Sonntag ab 17.00 Uhr