Hilfe auf dem allerletzten Weg

Das RICAM Hozpiz ist ein Leuchtturm für Mitmenschlichkeit

Der Tod und also der Todestag ist uns Älteren näher als der Geburtstag. Doch unsere unausweichlichen Ängste können wir nicht immer verdrängen. Welche Ängste bewegen uns? Erleben wir einen »guten Tod« oder das Gegenteil? Ist es die Angst vor dem schnellen und plötzlichen Tod? Sind es Ängste vor dem, was nach dem Sterben kommt? Ist es die banale Triebkraft des Menschen zu leben?

Dorothea Becker, Gründerin des Hospizes.Foto: Seniorenvertretung

Vor 25 Jahren stehen zwei Krankenschwestern vor dem Problem, todkranken Menschen ein menschenwürdiges Lebensende zu bereiten. Sie realisieren das Unmögliche und gründen das erste Hospiz Berlins, das RICAM Hospiz in der Delbrückstraße in Neukölln. Sie schaffen einen Ort, in dem Menschen die letzten Wochen ihres Lebens verbringen können. So sorgenfrei und schmerzlos wie möglich, an einem Ort des Überganges und Durchganges. Die Gäste, wie die Sterbenden vom Hospiz genannt werden, sollen in persönlicher Atmosphäre begleitet werden, die letzten Tage ihres Lebens bewusst wahrnehmen und sich auf den letzten Moment vorbereiten. Ansprechpartner zu haben, die verständnisvoll, mit Akzeptanz und Toleranz, ohne Berücksichtigung der Ecken und Kanten des anderen da sind. Man könnte dies den »guten Tod« nennen, den das Hospiz schafft.
Wer verbirgt sich hinter der Arbeit? Sind es die idealistischen Profis der Krankenpflege? Trägt unser Gesundheitssys­tem das finanziell?
Aufgrund der Personalknappheit in den Krankenhäusern stoßen die dort arbeitenden Kräfte an ihre Grenzen. Deshalb braucht das Hospiz idealistische und soziale Menschen, die ehrenamtlich die Arbeit der Hospize unterstützen. Diese nehmen sich die Zeit für Wärme und geben den Gästen das offene Ohr. Sie sind es, die die notwendige herzliche professionelle Arbeit der Fachkräfte unterstützen.
Das RICAM Hospiz ist ein Leuchtturm. Ein Projekt, das unmöglich Gedachtes durch Engagement und Willen Wirklichkeit hat werden lassen. Jeder von uns kann durch Hingabe eigener geringer Zeit unser aller Zusammenleben freundlicher und menschlicher gestalten.
Die zukünftigen Gäste des RICAM Hospizes und die ehren- und hauptamtlichen Kräfte freuen sich über jede helfende Hand. Wir haben es in der Hand, unser gemeinsames Leben besser zu machen, auch wenn wir sterben.

Werner Schmidt
www.ricam-hospiz.de/spenden-fuers-hospiz-und-ehrenamtlich-helfen/ehrenamtlich-mitarbeiten-im-hospiz/
info@Seniorenvertretung-Neukölln.de, Telefon 030 90 239 – 2779