Neun Jahre Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes

Feier mit vielen Gästen mahnt zur Bewahrung

Allen Unkenrufen zum Trotz wurde am Pfingstsonntag im Luftschloss auf dem Tempelhofer Feld der neunte Geburtstag des erfolgreichen Volksentscheids zum Erhalt des Feldes gefeiert.
Ab 15 Uhr wurde das Kuchenbuffet geplündert, hübsch untermalt von Musik der Gruppen »G‘Emma«, »P.W3SH« und »Blackbird Café Orchestra«.
Zahlreiche Gäste aus der Berliner Politik kamen zum Gratulieren, kurze Reden Halten und Mitfeiern.

Neun Jahre 100%.     Foto: bs

Thomas Sutter, der Betreiber des Luftschlosses freute sich: »Dank der Berliner Zivilgesellschaft und des großen Einsatzes von »THF100« sind wir hier und können fast jeden Tag Vorstellungen geben.«
Bettina Jarasch, Vorsitzende der Fraktion der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, schätzte die vielen Möglichkeiten, die Berliner auf dem Tempelhofer Feld haben, und blickte in die Zukunft: »Es ist großartig, dass wir heute alle zusammen den neunten Geburtstag des Volksentscheids feiern können, und ich möchte mit euch auch den Achtzehnten feiern!«
Ferat Koçak und Niklas Schenker (die Linke) betonten: »Wir stehen weiterhin für das Tempelhofer Feld ein, vor, mit und hinter euch allen, die es bewahren wollen!«
Die weiteren Gäste der Grünen, Sebastian Walter und André Schulze, sowie der Linken, Franziska Brychcy, Ruben Lehnert und Elisabeth Wissel, verstärkten in ihren Gesprächen mit den zahlreichen Gästen, dass das Feld im Sinne der Daseinsvorsorge für die Menschen der Stadt unabdingbar in seiner jetzigen Form erhalten werden muss. Dárauf hatten im April dieses Jahres die gewählten Feldkoordinatoren mit einem Faktencheck zum Tempelhofer Feld hingewiesen. Hier in Kürze, was verloren gehen würde, wenn irgendwelche Baufantasien ausgelebt würden:
Unwiederbringlicher Verlust der wertvollen Artenausstattung des Tempelhofer Feldes. Der äußere Wiesenring schützt den inneren Bereich.
Unwiederbringlicher Verlust an Kaltluftbildung und der Kaltluftbahnen in die umliegenden Stadtquartiere, mit besonderer Bedeutung bei den zunehmenden Hitzetagen und -nächten durch den fortschreitenden Klimawandel und damit einhergehender Gesundheitsgefährdung.
Unwiederbringlicher Verlust der Lebensqualität und Gesundheit von Bewohnern in den umliegenden Kiezen.
Unwiederbringlicher Verlust der einmaligen öffentlichen Wohlfahrtswirkungen an Erholung, Sport und Freizeitmöglichkeiten für alle im Tausch für exklusiven Wohnraum für wenige.
Unwiederbringlicher Verlust an Partizipations- und Mitgestaltungsmöglichkeiten der Bürger.
Unwiederbringlicher Verlust kommunaler Flächen, ohne dass Berlin und seine Bürger von zukünftigen Gewinnen profitieren.
Zum krönenden Abschluss verkündete Tilmann Heuser, Geschäftsführer des »BUND Berlin«, dass ein Volks­entscheid zur Sicherung aller Berliner Grünflächen zur nächsten Berliner Abgeordnetenhauswahl für das Jahr 2026 in Arbeit ist.

bs
Näheres in der »Wertigkeitsstudie zum Tempelhofer Feld«: www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/stadtgruen/stadtgruen-projekte/tempelhofer-feld/studie-gesellschaftliche-wertigkeit/