Gegen Hitlers willige Schmierer

Demo gegen Nazi-Parolen in Britz

Am 23. März versammelten sich in Britz engagierte Bürger, um gegen die hier jüngst aufgetauchten Nazi-Schmierereien zu protestieren. Im März wurde das Mahnmal für den ermordeten Burak Bektaş mit Hakenkreuzen geschändet, wenig später traf es die Fritz-Karsen-Schule und das Albert-Einstein-Gymnasium, beide wurden großflächig mit dem Nazi-Symbol beschmiert.

Demo gegen Nazis.   Foto: rr

Zur Kundgebung auf dem Platz vor der Hufeisentreppe kamen trotz des ungemütlichen Wetters über 300 Personen. Dazu aufgerufen hatte die Fritz-Karsen-Schule sowie die Initiative »Hufeisern gegen Rechts«. Der Sprecher der Schüler und der Schulleiter der Fritz-Karsen-Schule, Robert Giese, waren entsetzt, dass ausgerechnet nur die Schulen beschmiert wurden, deren Namensgeber sich dem Naziterror nur durch Flucht entziehen konnten. Jürgen Schulte von »Hufeisern gegen Rechts« findet es »unerträglich, dass seit Jahren rechter Terror in Neukölln Menschen mit Morddrohungen überzieht, Autos anzündet, Gebäude beschädigt sowie das Gedenken an Tote beschmutzt.« Er kann nicht fassen, dass trotz dreier rechtsmotivierter Brandanschläge das Landeskriminalamt den Schutz des Anton-Schmaus-Hauses des Jugendverbandes »Die Falken« vor kurzem eingestellt hat. Angesichts der neuerlichen Aktionen der Neuköllner Neo­naziszene müsse der Objektschutz unverzüglich wieder aufgenommen werden.
Jürgen Schulte sieht diese Angriffe in rechter Kontinuität zu früheren Übergriffen auf Menschen, Einrichtungen und Gedenkorte, die demokratisches Denken und Handeln repräsentieren. 2012 wurde die Mühsamgedenkstätte in der Hufeisensiedlung geschändet. 2017 verschwanden sämtliche Stolpersteine, alles zeigt die Menschenverachtung und Schamlosigkeit der Täter. Die Protestierenden standen furchtlos hier für Toleranz, Hilfsbereitschaft, gute Nachbarschaft und aus Solidarität mit den Schulen, den Falken sowie der Familie Bektaş.

rr