In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer

Ausstellung in der »Galerie im Körnerpark« beschäftigt sich mit Tod und Verlust

Verlust und Trauer sind Erfahrungen, die jeden von uns früher oder später treffen. Wie gehen Menschen damit um, wie leben sie mit der Trauer, wie verarbeiten sie Gefühle von Schmerz, Wut oder Einsamkeit. Diesen Fragen geht die Ausstellung »In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer« in der Galerie im Körnerpark nach.

Sich Zusammenreißen.   Foto: mr

In der westlichen Welt wird Trauer oftmals tabuisiert, auf Trauernden lastet der gesellschaftliche Druck, schnell wieder »funktionieren« zu müssen. Sie sollen sich »zusammenreißen«, ihre Trauer bitte für sich behalten.
Gleich beim Betreten der Galerie fällt der Blick auf eine Person, die sich in einen engen schwarzen Anzug einnäht ähnlich einer Rüstung, die schützt und so dieses »Funktionieren« wieder ermöglicht, gleichzeitig aber auch den Atem nimmt.

Miteinander verbinden   Foto: mr

Eine andere Art der Trauerbewältigung zeigen diverse Videos. Es werden vorwiegend Frauen gezeigt, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben und die gemeinsam Trauerrituale durchführen. So schaffen sie eine Verbindung untereinander, die ihnen Kraft gibt.
In den Videos kommen einige Frauen zu Wort, die ihre Mutter verloren haben. Sie berichten über Leerstellen, das Gefühl von Verlust, dass auch lange nach dem Tod der Mutter noch anhält. Es lohnt sich, ein wenig Zeit mitzubringen, um sich auf diese Erzählungen einzulassen.

mr
Die Ausstellung ist bis 18. Mai in der Galerie im Körnerpark zu sehen.