Dicht an dicht

Grüne in den Direktmandaten stabil

Susanna Kahlefeld (Die Grünen) hat ihren Stimmenanteil im Wahlkreis 2 auf 35 Prozent ausgebaut. Dicht folgt ihr Jorinde Schulz (Die Linke) mit erstmals 30 Prozent der Erststimmen. Beide erzählen über die Gründe für ihren Erfolg und Optimismus.
Susanna Kahlefeld:

Susanna Kahlefeld.       Foto: Die Grünen

Für ein soziales Neukölln spielt unser Einsatz für die praktische Verkehrswende eine Rolle. Im Mittelpunkt steht immer, die Stadtgesellschaft einzubeziehen, also die Bürgerinnen und Bürger.
Ich engagiere mich weiterhin für das Tempelhofer Feld und die neue Gestaltung an der Oderstraße. Besonders am Herzen liegt mir der Hermannplatz. Der Bezirk Kreuzberg ist wieder im Boot. Der grüne Baustadtrat Florian Schmidt hat dort die Untere Denkmalschutzbehörde eingeschaltet und kann Einfluss auf den Bausenator Geisel nehmen. Das haben wir in Anfragen, Anträgen und Pressearbeit bekräftigt, vor allem in der Zusammenarbeit mit Initiativen.
Im Abgeordnetenhaus bin ich Mitglied des Bauausschusses. Auf der Landesebene wollen wir das Problem der steigenden Mieten und der fehlenden Wohnungen kräftig in Angriff nehmen.
Der harte Winterwahlkampf hat sich gelohnt. Gut, dass wir so stark sind und einflussreich weiter arbeiten können.

Jorinde Schulz:

Jorinde Schulz.      Foto: Die Linke

Wohnen ist ein Kernpunkt. Immobilienlobby und Baufilz reden uns ein, dass teurer, privater Neubau die katastrophale Lage verbessern kann. Das ist Augenwischerei.Wir machen Druck für die Umsetzung des Volks­entscheides »Deutsche Wohnen und Co enteignen«, also für Vergesellschaftung, um die Mieten dauerhaft zu senken.
Ebenso wichtig ist der Kampf gegen Rassismus und den Terror der Neonazis. Viele Menschen in Neukölln erleben rassistische Anfeindungen und Diskriminierung. Wir lehnen die willkürlichen Razzien ab. Ganze Gewerbezweige geraten in Verruf.
Für eine Verkehrswende haben wir frühzeitig einen Ausbauplan für die öffentlichen Verkehrsmittel in Neukölln vorgelegt. Wir sind gegen die Privatisierung der S-Bahn und für bezahlbare Preise.
Für all das kämpfen wir in Vernetzung mit den Initiativen. Die Linke Neukölln ist eine starke Mitgliederpartei. Wir waren nicht nur auf der Straße präsent, wir haben zusätzlich an 10.000 Wohnungstüren geklopft. Die Basis für eine positive soziale Veränderung ist gestärkt. Klar, wir sind antikapitalistisch, und unsere Wählerinnen und Wähler wissen das zu schätzen.

Th