Tarifstreit bei Vivantes

Ein Kommentar

Die nächsten Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes stehen Anfang 2023 an. Die Berliner Krankenhausbewegung beginnt sich warm zu laufen und startet bereits jetzt mit der Mobilisierung der Mitarbeitenden für einen starken, zähen und wahrscheinlich langen Arbeitskampf.
Die Forderungen von 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr Gehalt sind angesichts der Inflation das Mindeste, was zu fordern ist.
Dennoch wird die Geschäftsführung von Vivantes erneut alles geben, um ihre eigenen Mitarbeitenden unter Druck zu setzen.
Welche Möglichkeiten gibt es, das immer mehr ausgedünnte Pflegesystem zu retten?
Krankenhäuser sind hauptsächlich auf die Profitmaximierung der Investoren ausgerichtet. Bei der Rechtsform einer GmbH geht auch im Gesundheitswesen die Handlungsentscheidung in letzter Instanz von der Geschäftsführung für Finanzen aus. Diese wirtschaftliche Diktatur des Geldes könnte überwunden werden, wenn Vivantes in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführt würde. Das Land Berlin hätte die Steuerungsfähigkeit über ihren eigenen Betrieb zurück, und die
Mitarbeitenden könnten über ihre Kompetenzen ein demokratisches Krankenhauskonzept entwickeln.
Mit einem demokratischen Konzept, welches Mitarbeitende aktiv einbindet, könnte wieder eine gerechte, effiziente und bedarfsorientierte Gesundheitsversorgung geschaffen werden.
Um das Gesundheitswesen wieder in die reale öffentliche Hand zu überführen, braucht es zwingend starke Arbeitskämpfe. Klassen und der Kapitalismus müssen überwunden werden.
Solidarität mit allen Klassenkämpfen, in dem Sinne: »Macht kaputt, was euch kaputt macht!»

mg