Punkte und Perspektiven

Der »SV Tasmania« sendet wieder positive Signale

Ausgerechnet im trüben November kehrte die Hoffnung bei Neuköllns bestem Fußballverein wieder zurück. Zur Erinnerung: Als Absteiger aus der Regionalliga war der »SV Tasmania« zwar mit einem Auftaktsieg in die neue Saison der NOFV-Oberliga Nord gestartet, hatte aus den folgenden zehn Spielen dann aber ganze zwei Punkte geholt.

Tasmania (blau) doch nicht zu stoppen?       Foto: Hagen Nickelé

Das 0:0 in Fürstenwalde Anfang des vergangenen Monats half dann zwar nicht unbedingt weiter, war aber zumindest keine Niederlage. Im Heimspiel gegen die ebenfalls angeschlagene »TSG Neustrelitz« ging es also endgültig um den »Neustart« – doch Tasmania geriet schon im ersten Durchgang in Rückstand. Zum Glück bereiteten die Gäste, die vom ehemaligen »Tas«-Trainer Thomas Franke gecoacht werden, mit einer völlig missratenen Rückgabe vor der Pause den Ausgleich für die Gastgeber selber vor. Nach der Pause waren die Mecklenburger bei Tasmanias 2:1 erneut nicht richtig im Bilde – der Rest war dann ein Lehrbeispiel für Sportpsychologen. Am Ende fertigten die Neuköllner den Gegner mit 5:1 ab und trafen dabei nur einmal weniger als in den zehn Partien zuvor zusammen. So war Tasmania das Selbstvertrauen auch in der schwierigen Partie bei »Eintracht Mahlsdorf« anzumerken – am Ende verließen die Blau-Weiß-Roten, obwohl sie zweimal den Ausgleich hinnehmen mussten, auch dort mit 3:2 als Sieger den Platz. Damit liegt Tasmania zwar immer noch auf einem Abstiegsplatz, der Rückstand zum »rettenden Ufer« ist aber nicht mehr ganz so furchteinflößend. Im Dezember wird die Hinrunde dann mit den Partien in Schwerin (03.12.) sowie den Berliner Duellen gegen »Hertha 06« (11.12., zuhause) und beim »SC Staaken« (17.12.) abgeschlossen.
Interessante Neuigkeiten gibt es aber auch abseits des grünen Rasens zu vermelden. So beabsichtigt der Verein, eine Kooperation mit Ligakonkurrent »Blau-Weiß 90« zu schließen. Die Mariendorfer ziehen sich wegen finanzieller Gründe zur kommenden Saison aus der Oberliga zurück, eine Liga tiefer sollen sie nun quasi die Talente aus der Jugend der Neuköllner Spielpraxis sammeln lassen. Aber: Es handelt sich um keine Fusion, beide Traditionsvereine und ihre Namen bleiben erhalten. Dennoch wurde die Neuigkeit bei den Fans von Blau-Weiß nicht ganz geräuschlos aufgenommen – letztlich aber stimmten die Mitglieder beider Vereine dem Plan zu. In diesem Zusammenhang hieß es auch, dass der Werner-Seelenbinder-Sportpark bis 2026 regionalligatauglich ausgebaut werden soll. Sollte es also das nächste Mal wieder einen Aufstieg geben, dürfte Tasmania dann in Neukölln bleiben. Fast zu schön, um wahr zu sein beziehungsweise zu werden.

Hagen Nickelé