Schlimmer geht immer

Wann ist der sportliche Tiefpunkt eigentlich erreicht?

Das Trauerspiel und damit die sportliche Talfahrt des »SV Tasmania« nahm auch im Oktober kein Ende: Bis Redaktionsschluss gab es aus fünf Partien lediglich einen Punkt beim 0:0 im Nachholspiel gegen »Optik Rathenow«. Das wurde an einem Mittwochabend in den Terminkalender gepresst, wodurch das Spiel nicht auf dem Hauptplatz im »Werner-Seelenbinder-Sportpark« stattfinden konnte. Der verfügt nämlich nicht über Flutlicht, die benachbarten beiden Kunstrasenplätze jedoch immerhin über eine Trainingsbeleuchtung.

Missliche Lage – Maximilian Knorr gegen den Rostocker FC.      Foto:Hagen Nickelé

Um ein Pflichtspiel der 5. Liga zu verfolgen, eine ganze schön düstere Angegelenheit – dazu war der ohnehin nur von drei Seiten für Zuschauer zu begehende Platz entlang der einen Längsseite fast zu zwei Dritteln abgesperrt. Zum Glück hatten unter diesen Umständen offenbar nicht so viele Fans Lust, das Geschehen überhaupt zu verfolgen. Mit dem Punkt war Tasmania auch noch ganz gut bedient – seither muss man sich damit trösten, wenigstens mal wieder das gegnerische Tor getroffen zu haben. Fünf Ligaspiele hintereinander war das nicht gelungen, die Treffer in Pampow (1:2) und zuhause gegen »Hertha 03« (1:4) sorgten dann aber auch nicht für Zählbares. Die Reise im Berlin-Pokal ist ebenfalls beendet: In der Runde der letzten 32 unterlag man dem eine Klasse tiefer spielenden »SD Croatia« mit 2:3 in der Verlängerung – dabei hatte man in der letzten Viertelstunde sogar mit einem Mann mehr auf dem Platz gestanden.
Also: reichlich Munition für Pessimisten und »Mecker-Fans« sowie wenig Anhaltspunkte für die Spieler, den Kopf wieder hoch zu bekommen. Das Team steht aktuell auf dem vorletzten Platz der NOFV-Oberliga Nord – mit schon sieben Zählern Rückstand zu den Nichtabstiegsrängen und beispielsweise »Union Fürstenwalde«, wo man am letzten Oktobersonntag anzutreten hatte. Möglich also, dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch ein Stück weiter geschwunden ist, wenn Sie die neue Ausgabe der Kiez und Kneipe in den Händen halten. Hoffnungslosen Optimistinnen und Optimisten sowie pietätvollen Abstiegsbegleiterinnen und -begleitern seien die Heimspiele im November gegen »TSG Neustrelitz« (05.11.) und Spitzenreiter »Hansa Rostock II« (26.11.) anempfohlen – dazu gastieren die Neuköllner am 13.11. bei »Eintracht Mahlsdorf« noch innerhalb der Stadtgrenzen.

Hagen Nickelé