Neuköllner Erfolgsgeschichte

»Actionbound« verbindet Technologie und Pädagogik

Mit Kind und Kegel feierte das gesamte »Actionbound«-Team, das inzwischen quer durch Deutschland verteilt lebt, am 10. September sein zehnjähriges Jubiläum.

Freude über zehn Jahre.     Foto: bs

Die zwei Initiatoren, Simon Zwick und Jonathan Rauprich, freuen sich riesig über ihren unglaublichen Erfolg, den sie bei der Gründung von »Actionbound« kaum zu erhoffen wagten. Sie entwickelten 2012 auf Basis der medienpädagogischen Abschlussarbeit von Simon die Idee, aktuelle Technologie und pädagogische Methoden zu vereinen. So entstanden Edugames, die Elemente von Partizipation, Peer-to-Peer-Lernen, Bewegung und mobiles Internet mit einander verbinden.
Über eine App kann beispielsweise per »Schnitzeljagd« die nähere Umgebung erkundet werden. Das funktioniert, indem die Nutzerinnen und Nutzer mittels browserbasiertem Editor, den Bound (digitales Abenteuer) erstellen und dann per App über Smartphone oder Tablet spielen. »Actionbound« beinhaltet »Gamification«-Elemente, die bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung und Motivation fürs Lernen begünstigen und außerschulisches Lernen anregen. Zusätzlich steigern Punktesysteme und Wettbewerb oder das Feedback der Mitspieler den Ehrgeiz.
In der Erwachsenen- und Jugendbildung wird »Actionbound« inzwischen von Museen, Bibliotheken und im Sport, etwa als digitaler Fitness-Trainer, eingesetzt, Unternehmen führen Werksschulungen, Onboarding-Veranstaltungen und Weiterbildungen mit »Actionbound« durch.
Der Bildungsbereich nutzt die Anwendungen bereits zur Ausarbeitung von Lerninhalten, so dass der klassische Frontalunterricht modifiziert wird, und für Campus-Touren. Die geneigte technikaffine Schülerschaft kann selbständig Bounds erstellen und lernt dabei, was wie funktioniert. So werden medienkritische und soziale Kompetenzen auf angenehmste, teils spielerische Art erworben. Diese Methode ist für naturwissenschaftliche Fächer ebenso geeignet wie für politische, geschichtliche sowie kreative Inhalte und wird in Schülerlaboren bereits benutzt.
Durch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und leichten Anwendungen steigen ständig die Anfragen für »Actionbound«, das in 17 Sprachen zu bedienen ist. Technik, Lernen, Entdecken, Spielen und Bewegung kann kaum besser miteinander verknüpft werden. Das gesamte Equipment ist auf inzwischen acht Server in Deutschland verteilt und schreit nach dem neunten.
Für private Nutzungen wie zum Beispiel Geburtstage, Wanderungen oder Spaziergänge, ist die Nutzung kostenfrei, für Firmen und Unternehmen entstehen Kosten nach Teilnehmerzahlen, die Bildungseinrichtungen erhalten vergünstigte Bedingungen.
Die Zufriedenheit des »Actionbound«-Teams ist spürbar. Jede und jeder legt seine Arbeitszeiten selbst fest, um Arbeit, Familie und Studium unter einen Hut zu bekommen. Alle arbeiten für den gleichen Stundenlohn. Trotz der vielen Auszeichnungen und Preise, die das Team im Laufe der Jahre erhalten hat, bleibt es bescheiden und weiterhin auf Erfolgskurs.
Und: »Actionbound« wäre nicht »Actionbound«, wenn das Team zu seinem Jubiläum nicht ein Quiz über und mit sich gespielt hätte.

bs