»Tief verwurzelt«

Galerie im Körnerpark stellt Schätze aus

Die Galerie im Körnerpark wurde 1983 eröffnet, als erste kommunale Galerie in Berlin. Neben zeitgenössischer Kunst liegt der Schwerpunkt in der Ansicht von Frauen in der Kunst.

Fossilien aus der Kiesgrube.   Foto: mr

Die jetzige Ausstellung »Tief verwurzelt« wurde von zwei Frauen kuratiert. Zum einen Sonja Schönberger, die unter dem Titel »Pflaumenbaum« die Geschichte von Franz Körner (1838-1911) thematisiert. Der Körnerpark ist eine ehemalige Kiesgrube von Franz Körner. Es geht in der Ausstellung um Steine. Die andere Künstlerin Silvina Der–Meguerditchian behandelt das handgeschriebene Notizbuch ihrer Urgroßmutter, das 300 Heilpflanzen aus Anatolien beschreibt.
Der »Pflaumenbaum« basiert darauf, dass Schönberger einen Pflaumenbaum auf ihrer Parzelle in Britz beobachtete. Die Parzelle befindet sich auf einer ehemaligen Kiesgrube des Franz Körner. Schon war sie mit ihren Forschungen in der Eiszeit angekommen, als sich Erdschichten verschoben. Hier fand sie Gesteine, die es sonst nur in Skandinavien gibt.
In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts fanden bereits Ausgrabungen auf den Berliner Kiesgruben statt. Die Funde umfassten nicht nur Steine, die bis zu 20 Millionen Jahre alt sind, sondern auch Knochen von Mammuts, Auer­ochsen und Wildpferden. Ein Teil der Sammlung befindet sich im Museum Neukölln. In diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, sich das Mammutlied von Franz Körner, das in der Ausstellung im Körnerpark an der Wand hängt, anzusehen.

Arzneien aus alter Zeit.     Foto: mr

In der anderen Ausstellung »Treasures« (Schätze) wird das Wissen über Botanik und pflanzliche Medizin aus der anatolischen Heimat der Urgroßmutter der Künstlerin, die 1915 als Überlebende des Völkermords aus Armenien nach Argentinien floh, thematisiert. Es werden Heilpflanzen ausgestellt. an denen man erkennen, kann, welche Krankheiten in der damaligen Zeit mit Heilpflanzen behandelt wurden.

emp