Das Zischen der Jazzbesen

Fünfter März

Die Zeit flutet über mich,
Der Wahnsinn schleicht,
Das Schlafzimmer Durcheinander,
Die schreienden Wände,
Rufen wieder auf die Straße,
allein um zu sterben,
und die Love Brigade los zu werden,
Kopf und Herz bei mir,
Ein Schatten legt einen guten Tanz hin zur Musik am Set,
Ich bin stets der erste und letzte der vergisst,
und bleib doch mitten drin.
Dean Reeve

Der Traurigkeitensammler

Ich wünschte, der Traurigkeitensammler käme vorbei und ich könnte ihm
meine Trauigkeiten mitgeben
Heckenrosen blühen, Hummeln wälzen sich in ihren Blütenkelchen um
und um, Meisen tsirpen, Amseln singen
Der Himmel trägt eine geschlossene graue Wolkendecke
In mir sammelt sich Traurigkeit an, es gibt genug Gründe wieso,
ich will sie nicht erzählen.
Komm Traurigkeitensammler, das Tor ist offen, setz Dich zu mir
schauen wir uns in die Augen, nein Tränen habe ich nicht für Dich,
alter Perlensammler
Meine Jahre sind davon geflossen mit den Lebenswassern zum Meere
der Unendlichkeit hin
Von den Bergen kommen noch neue Gewässer, tragen mich wie ein
Korken, manchmal lehmigträges Wasser, manchmal kurz sprudelnd,
glucksend, tragen mich stetig zur Mündung.
Ach Traurigkeitensammler nimm meine Traurigkeit heute mit Dir,
brauch keine Quittung, dass ich sie gegeben,
Zieh weiter, bringe die grauen Empfindungen zu dem großem
Berg im Tränental, alle die Trümmer, Scherben, Traumfetzen,
den Steinschlag und die zähe klebrige Schlacke.
Ist morgen der zugewachsene Weg zur Blumenau der Freude wieder
frei und gangbar, ich möchte ihn barfuß gehen, nicht schlurfen..…
Monika Fischer

Hellkreischend lachen sie
lassen sich gleitend tragen
vom ironischen Trompetenton
denn Gedichte
sind wie das Zischen
der Jazzbesen auf Becken
sie sind
oder sie sind nicht.
Günther Ernst