Zweirad statt Pferd

Endlich wieder Fahrradpolo auf dem Feld

Radpolo wurde Ende des 19. Jahrhunderts im County Wicklow (Irland) von einem irischen Radprofi erfunden. Anfang des 20. Jahrhunderts fand zum ersten Mal ein Demonstrationsspiel bei der Olympiade 1908 in London statt. Damals gewann Irland gegen Deutschland. Hier in Deutschland ist das Radpolo auch schon in der Bundesliga etabliert.

Vorwärts, rückwärts, Tor.      Foto: emp

Das Spiel findet in der Halle auf einem zwölfmal 14 Meter großen Spielfeld statt. Es besteht aus zwei Teams mit jeweils zwei Spielern und wurde lange Zeit hauptsächlich von Frauen gespielt. Ein spezielles Rad, mit dem man auch rückwärts fahren kann, wird dafür benö­tigt. Die Regeln beeinhalten, weder mit dem Fuß noch mit der Hand den Fußboden zu berühren. Die Schläger sind ähnlich wie beim Eishockey geformt, und der Ball besteht aus Stoff.
Heute ist Bikepolo ein Trendsport in über 300 Städten weltweit. Das Bike Polo wurde in Amerika von Fahrradkurieren entwickelt und wurde von den anderen Städten gerne aufgenommen. Jetzt gibt es Wettbewerbe, und die Teams sind gemischt. Deshalb heißt es auch »mixed Bike Polo«. Hier sind in den Teams jeweils drei Spieler. Sollte ein Teilnehmer während des Spieles den Boden berühren, muss er aussetzen und einmal mit dem Schläger in der Mitte an die Bande schlagen.
Vom 29. bis 31. Juli zwischen 10 und 19 Uhr fand nach zwei Jahren Coronapause wieder ein Turnier auf dem Tempelhofer Feld statt. Es nahmen 48 Teams aus der ganzen Welt teil. Die Teams spielten auf drei verschiedenen Feldern. Dabei waren auch Spielerinnen, die aus der Ukraine geflohen sind. Diese werden von der deutschen Community unterstützt und untergebracht.
Die Mitglieder von »Berlin Bike Polo« gehören zu der Radfahrervereinigung »Berlin 1888«. Daher haben sie die Gelegenheit, Turniere zu organisieren und auf offiziellen Plätzen zu spielen und Turniere anzumelden.
Während des Wettbewerbs dauert ein Spiel zwölf Minuten. Dann wechseln die Teams. Am Sonntag, dem 31. Juli fand das Finale statt unter der Begeisterung von hunderten internationalen Zuschauern.

emp