Neues Stadtquartier in Britz

1.000 Wohnungen sollen auf dem ehemaligen Riasgelände entstehen

Bis September 2013 sendete von hier aus das Deutschlandradio Kultur, im Juli 2015 wurde der 160 Meter hohe Sendemast gesprengt. Seitdem ist das frühere Gelände des »Rundfunks im Amerikanischen Sektor« (Rias) ungenutzt.

Planungsgelände.   Foto: pr

Nach einigen Eigentümerwechseln gehört das Areal am Britzer Damm inzwischen der Firma »RIAS/Gewobag Projektentwicklung Britzer Damm GmbH«, einem Joint Venture aus der landeseigenen Wohnungsgesellschaft GEWOBAG und den Immobilieninvestoren Matthias Bahr, Jan Kleppe und Alexander Hilbic.
Ein ganzes Stadtquartier mit Wohnungen und Gewerbe soll künftig auf dem rund neun Hektar großen Gelände entstehen. Einen ersten Einblick in die Planungen konnten interessierte Anwohner am 16. Juni, bei einer Infoveranstaltung im Kulturstall von Schloss Britz nehmen.
70 Prozent der zu bebauenden Fläche sollen für rund 1.000 Wohnungen verwendet werden, in Wohnblöcken mit bis zu 12 Geschossen, darunter 30 Prozent preisgebundene gemäß dem Berliner Modell.

3D-Ansicht der Planung Foto: pr

Der nördliche Teil ist für Gewerbeflächen vorgesehen, auf denen circa 1.000 neue Arbeitsplätze im Hochtechnologiesektor entstehen sollen. Unter anderem plant die Firma ASML hier eine Vergrößerung ihres Produktionsstandortes.
Eine größere Herausforderung sind jedoch die Pläne der BSR, die auf den angrenzenden Flächen im Westen des Entwicklungsfeldes eine Müllverbrennungsanlage errichten will. Er stelle es sich nicht sehr attraktiv vor, von der Wohnung direkt auf eine Müllverbrennungsanlage zu schauen, zeigte sich ein Besucher skeptisch. Auch die Geruchsbelästigung möge man sich gar nicht vorstellen.
Ein Drittel des Grundstücks im Westen und Süden soll nach derzeitigen Planungen als zusammenhängende naturnahe, aber für die Öffentlichkeit unzugängliche Grünfläche erhalten bleiben. Auf dem Gelände befinden sich außerdem der Große Eckerpfuhl und der Brandpfuhl, zwei eiszeitliche Gewässer, die ebenfalls langfristig geschützt werden sollen.
Noch befindet sich die Planung in einem sehr frühen Stadium, bis hier tatsächlich die Bagger anrollen, wird noch viel Wasser die Spree hinabfließen. Aktuell startet der Bezirk Neukölln das Bebauungsplanverfahren. Mit der Fertigstellung der Wohnungen wird frühestens 2028 gerechnet.
Bis zum 8. Juli liegen die Bebauungsplanentwürfe im Stadtentwicklungsamt aus. Im selben Zeitraum ist der B-Plan-Entwurf auch online einsehbar.

mr