Hundetagebuch

Milas Memoiren

»Alles ist gut«, sagt mein Alpha immer und streichelt mich, wenn ich mich wieder einmal erschrecke. Das passiert öfter, denn meine ersten zwei Lebensjahre habe ich in einem Kennel verbracht. Ihr Menschen nennt das wohl Trauma, was sich dann in der Seele einnistet, ich fand es nur grauenhaft. Meine Eltern kenne ich nicht, bin nicht hundegerecht sozialisiert und mit Bällchen spielen kann ich auch nicht. Dennoch benehme ich mich meistens so, dass es meinem Alpha gefällt und er mich mag. Ich folge ihm auf Schritt und Tritt, und er streichelt mich oft. Ich bekomme regelmäßig leckeres Futter, und wir gehen viel spazieren. Besser hätte ich es gar nicht treffen können.
Wenn ich der Meinung bin, er bewegt sich zu wenig, dann entschlacke ich in Intervallen, damit er sich öfter bückend dehnen muss. Die lila Tüten, mit denen er meine Hinterlassenschaften einsammelt, finde ich ja schöner als die gelben oder weißen. Manchmal verschwinde ich in irgendeinem Gebüsch und dekoriere mich mit kleinen grünen Kügelchen oder Kletten. Dann muss er mich bürsten, ich liebe das.
So, liebe Neuköllner Mithunde, wenn ich hier vielleicht noch einmal zu Gebell kommen darf, habe ich noch weitere Tipps für Euch, seid gespannt.

bs