Mai – Monat der Pflege

Kämpferisch für Verbesserungen und Entlastungen

Rund um den Internationalen Tag der Pflege haben einige solidarische Veranstaltungen stattgefunden, welche sich mit der Stärkung des Pflegesektors und der Verbesserung der Pflegequalität auseinandergesetzt haben.

Prioritäten.   Foto: mg

Direkt am 1. Mai ging es kämpferisch bei der DGB-Demonstration auf die Straße, um sich für bessere Arbeitsbedingungen stark zu machen. Höhepunkt am Brandenburger Tor war der Auftritt der amtierenden Berliner Bürgermeisterin. Ihr Redebeitrag wurde im Vorfeld scharf kritisiert und so war es nicht verwunderlich, dass Frau Giffey unter Buh-Rufen und Pfiffen nicht zu Wort kam. Als letztendlich mit Eiern geworfen wurde, musste sie sich eingestehen, dass ohne spürbare Verbesserungen in der Arbeiterklasse keine Punkte mit warmen Worten gewonnen werden können.
Am 11. Mai hat die Initiative »Staub zu Glitzer« im »Hebbel am Ufer« einen sehr schönen Kongress der Sorge organisiert. Neben Workshops, Tischgesprächen und einer Podiumsdiskussion gab es viel Raum für einen interdisziplinären Erfahrungsaustausch.
Der Kongress war eine richtig gute Gelegenheit, sich im Gesundheitssystem zu vernetzen und das Rüstzeug zu erhalten, um einen kraftvollen und feministischen Arbeitskampf weiter voran zu treiben, sowie die Rechte der Pflegenden und die der Care-Giver bedingungslos zu stärken.
Die Linke Neukölln hat am 19. Mai ein Streikkino mit anschließender Diskussion zur aktuellen Situation der Berliner Krankenhausbewegung veranstaltet. Gezeigt wurde der Film »Ohne uns geht gar nichts!«, ein Film der Rosa-Luxemburg-Stiftung über den zähen Arbeitskampf in den landeseigenen Berliner Kliniken (zu sehen auch auf YouTube).
Während ein Monat lang auf den Berliner Straßen erneut die Pflege hochgelobt wurde, scheint die Geschäftsführung bei Vivantes immer noch keine Notwendigkeit für die Umsetzung des Tarifvertrages Entlastung zu sehen. Es gibt immer noch keine schichtgenaue computergestützte Erfassung der Unterbesetzung und der Belastung. Es scheint auch nicht genug Personal rekrutiert werden zu können, um die Entlastung auf der strukturellen Ebene zu erreichen.
Im Bereich der Psychiatrie wurden die jüngsten Verhandlungen zum Konzept »pro Personal« von Seiten der Geschäftsführung von Vivantes ergebnislos abgebrochen.
Die Beschäftigten lassen sich dennoch nicht unterkriegen und treten weiter für eine würdevolle und humane pflegerische Versorgung ein.
Am 30./31. Mai fand der nächste Krankenhausratschlag der Beschäftigten von Vivantes und Charité statt, bei dem neue Strategien erarbeitet wurden, um den Druck für bessere Arbeitsbedingungen aufrechtzuerhalten.

mg