180° mit Ausblick

Nicht nur Süßes am Tempelhofer Feld

Mitten in der Pandemie des vergangenen Juli wagte Sarah Klausen in der Oderstraße 52 ihr eigenes Café zu eröffnen. Es ist auch Bistro und Apero, da sie neben Spitzenpatisserien aus eigener Manufaktur auch täglich wechselnde, vegetarische »salzige Kleinigkeiten« im Stile »Mediterraner Tapas« als Tagesgerichte anbietet.
Das »180°« liegt am Tempelhofer Feld nahe des Haupteingangs Herrfurthstraße.

Sarah und die Mitstreiterin in ihrem Reich.    Foto: rr

Als ihr Vater die stark renovierungsbedürftigen Räume vom ehemaligen »Palsta« sah, riet er nur wegen dieser Lage ab. Er fürchtete, dass es die Mehrzahl der Besucher nur zum Feld zieht, ohne ihr Café zu beachten. Die eigenwillig resolute Tochter hörte nicht. Sie vertraute der hippen Lage sowie der Zugkraft ihres Angebots, das funktioniert. Sie nannte es »180°«, als Reminiszenz an ihre gängigste Backtemperatur und auch, weil hier ein 180° Blick aufs Tempelhofer Feld möglich ist. Bei schönem Wetter können beim Apero die Gäste zusätzlich eindrucksvolle Sonnenuntergänge genießen.
Sarah, die gebürtige Münchnerin, ließ sich nach dem Abitur zur Köchin ausbilden und schloss als Küchenmeisterin ab. Vor 15 Jahren führte sie die Suche nach Neuem nach Berlin. Ihr Herz schlägt für aufwendige Patisserien, dekorative Törtchen sowie anspruchsvolle Torten. Das fabrizierte sie schon zuvor, nur als Angestellte auf dem Holzmarkt. Dahin liefert sie weiterhin, aber jetzt als Selbstständige. Fest im Blick ist auch der Meisterbrief als Konditor.
Sarah kann nicht nur mit Schneebesen und Kochlöffel umgehen. Sie renovierte ihre Räume und verantwortet das Interieur. Manchmal halfen Freunde oder Handwerker vom Holzmarkt. Sie mauerte selbst einige Wände, schliff Dielen, restaurierte eiserne Industriefenster und passte diese danach mit ein. Das erlaubt nun jedem Gast, in ihr 60 Quadratmeter großes Küchenreich zu blicken. Die Wände im Gastraum sind offen für Künstler.
Alle Kuchen, ihr Feingebäck, aber auch die kleinen veganen Gerichte, gibt es, was sich am Feld einfach anbietet, auch als Take-away, im Café-Bistro gilt Self-Service. Ein Platz drinnen um Sarah Klausens kulinarische Kreationen genießen zu können, wird zunehmend beliebter. Im Sommer hat sie bis 21 Uhr geöffnet. Ab da soll es auch Fine-Dining Tagesdesserts geben, natürlich bio, regional, bodenständig, ausgefallen und auch selbstgemachtes Eis.

rr
Details: www.180grad.com.