Punkte trotz Wirrwarr

Der »SV Tasmania« muss zu Saisonbeginn noch mal umziehen

»Immer schön spontan bleiben« hieß die Devise zum Auftakt der Regionalliga Nord­ost für den »SV Tas­mania«. Bekanntlich können die Neuköllner nicht im heimischen »Werner-Seelenbinder- Sportpark« spielen, bis dieser ligatauglich umgebaut worden ist. Als Ausweichspielort war vor Saisonbeginn das Stadion Lichterfelde benannt worden – so weit, so gut.

Torjubel gegen Babelsberg.     Foto: Hagen Nickelé

Als die Verantwortlichen des Vereins und des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) dort planmäßig vier Tage vor der ersten Partie zur Spieltagsbesprechung zusammentrafen, fanden sie den Ostpreußendamm im Bereich des Stadions jedoch auf einen Kilometer aufgerissen vor. Das Bauamt hatte eine dringend notwendige Ausbesserung der Fahrbahn begonnen, ohne allerdings etwaige Behinderungen mit einzuplanen. Die NOFV-Vertreter befanden daraufhin, dass die Austragung des ersten Tasmania-Heimspiels in Lichterfelde nicht möglich sei – aufgrund etwa fehlender Zufahrtsmöglichkeiten für Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge. Da ein Heimrechttausch beziehungsweise eine Absage dringend vermieden werden sollte, musste in Windeseile ein neuer Austragungsort gefunden werden.
Einen Tag später stand fest: Die Neuköllner Karawane zieht weiter nach Charlottenburg ins Mommsenstadion. Dafür, dass die Vorbereitungen durch den Ortswechsel noch mal verkompliziert wurden, ging dann beim Ligadebüt gegen den »SV Babelsberg 03« vor knapp 1.000 Besuchern nach geltenden Hygieneregeln alles gut über die Bühne. Selbst das Ergebnis stimmte am Ende, denn Tasmania bezwang den Club aus Potsdam mit 2:0 – Polat und Bier erzielten die entscheidenden Treffer bereits vor der Pause. Bereits im zweiten Spiel sollte sich das ligabedingte Wirrwarr fortsetzen: Zum Auswärtsspiel bei »Lichtenberg 47« trat Tasmania nämlich in… Moabit an. Die 47er mussten ihrerseits ins dortige Poststadion ausweichen, weil man in Lichtenberg noch über keine Flutlichtanlage verfügt. Auf »neutralem Boden« trennten sich die Teams unentschieden 1:1, womit den Tas­manen als Aufsteiger insgesamt ein guter Start gelungen ist. Im dritten Spiel sollte es dann im Mommsenstadion gegen »Hertha BSC II« gehen. Das Spiel endete (wieder) 1:1 – also: Tasmania als Aufsteiger nach drei Spielen noch ungeschlagen mit fünf Punkten.
Im August stehen Partien bei großen Namen wie »Chemie Leipzig« oder »Carl Zeiss Jena« an. Die Heimspiele gegen Luckenwalde (13.08.) und Rathenow (21.08.) sollen dann aber tatsächlich in Lichterfelde über die Bühne gehen.
Hagen Nickelé