Die Schnalle ist dicht

Alltägliches Verkehrschaos in Rixdorf.     Foto: mr

Karl-Marx-Platz ist für den Durchgangsverkehr gesperrt

Seit dem 7. Mai ist die »Rixdorfer Schnalle« zwischen Richard- und Karl-Marx-Platz auf der Höhe des Spielplatzes mit einem Poller für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt. Damit ist ein beliebter Schleichweg zwischen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße nun endgültig geschlossen. Davor hatten sich rund 4.000 bis 5.000 Autos täglich im denkmalgeschützten Kiez rund um die alte Schmiede gedrängelt und lange Staus im gesamten Wohngebiet verursacht.
Die Reaktionen der Marktstandbetreiber und der Gewerbetreibenden vor Ort seien durchgängig positiv. Auch viele Anwohner hätten sich für mehr Ruhe und weniger Lärmbelästigung bedankt. Das berichtete Bezirksbürgermeister Martin Hikel bei der Beantwortung einer mündlichen Anfrage der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 19. Mai.
Nicht alle Anwohner teilen diese Begeisterung. Viele Autofahrer haben auch zwei Wochen später die neue Situation noch nicht zur Kenntnis genommen. Obwohl aus Richtung des Richardplatzes Schilder auf eine Sackgasse hinweisen, ignorieren sie das und fahren trotzdem weiter. Weil sie dann rückwärts wieder hinausmanövrieren müssen, während von hinten weitere Autos nachdrängen, entsteht ein veritables Durcheinander. Und der Richardplatz wird zum Kreiselverkehr. Gleiches gilt für den Karl-Marx-Platz, weil auch von dieser Seite trotz Hinweisschildern immer wieder versucht wird durchzufahren.
Zudem gibt es noch eine Reihe anderer Schleichwege, auf die sich der Verkehr nun verlagert und die Anwohner belästigt. Die Braunschweiger Straße sei die reinste Hölle, sagt eine Anwohnerin.
Im Sommer sollen an verschiedenen Stellen Verkehrszählungen durchgeführt werden, kündigte Hikel an. »Sollte sich weiterer Handlungsbedarf zeigen, so schließen wir weitere verkehrslenkende Maßnahmen nicht aus«, versprach er.
Für derartige Maßnahmen, die den Kiez tatsächlich beruhigen könnten, hatte die Initiative »Kiezblock Rixdorf« bereits im März ein Konzept vorgelegt. Nach diesem Plan soll kein direktes Durchfahren möglich sein. Sperren aus mehreren Pollern, die diagonal in einer Kreuzung aufgestellt werden, sollen den Autoverkehr in die jeweils gewünschte Richtung lenken, Radfahrer können ungehindert in alle Richtungen fahren.

mr