Gesellschaftliche Wertigkeit des Tempelhofer Feldes

Studie des Helmholtz-Zentrums (UFZ) wurde vorgestellt

Die per Livestream vorgestellte 95-seitige Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) untersuchte schwerpunktmäßig die gesellschaftliche Bedeutung des Tempelhofer Feldes. Im Vordergrund steht, wie zukünftige Nutzungen im Hinblick auf Klimawandel, Gesundheitsfürsorge und Integration miteinander vereinbar sind. Die Themen Stadtgrün und Mensch-Natur-Verhältnis wurden ergänzt durch Befragungen der Feldnutzenden sowie der Feldkoordination und Fachgespräche.

Schatz mit Platz.Foto: bs

Die Vielfältigkeit als Naherholungsgebiet, urbane Freifläche, Schutzzone für diverse Tiere und Pflanzen sowie Naturerfahrungsraum sind unstrittig. Kaltluft­entstehung, Kohlenstoffsenke und Regenwasserversickerung sind Bedeutungen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Auch als »ruhige Insel« inmitten des städtischen Verkehrslärms hat das Feld einen hohen Wert für das Wohlbefinden der Berliner, was der Daseinsvorsorge Rechnung trägt.
Gerade in Zeiten der Pandemie wird das Tempelhofer Feld an den Wochenenden von bis zu 90.000 Besuchern täglich aufgesucht. Dadurch erhält es eine unschätzbare, nicht monetarisierbare Wertigkeit und Bedeutung.
In der von Susanne Werner, Geschäftsführerin der »boscop eG« moderierten Veranstaltung am 29. April wurden viele Vorzüge und Bedeutungen des Feldes genannt. Zuschauende konnten ihre Fragen im Chat stellen, die meisten wurden in der Diskussion beantwortet. Im Laufe der Diskusssion fielen etliche Statements, die den Feld-Freunden besonders gefallen haben. Stefan Tidow, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK), hob klar hervor: »Die Stadt von morgen braucht Orte wie das Tempelhofer Feld.«
Talu Tüntas, von den Berlinern gewählter Feldkoordinator 2016 bis 2019, betonte: »Das Feld stellt einen hohen gelebten demokratischen Wert dar!« Er ist Geschäftsführer der »Taschengeldfirma e.V.« und betreibt das Projekt »Fahrrad-Werkstatt auf dem Feld«, in dem jeder sein Fahrrad selbst reparieren kann und dabei Unterstützung erhält.
Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Leiter des Themenbereichs Umwelt & Gesellschaft und des Departments Ökonomie des UFZ, schloss seinen Diskussionsbeitrag mit den bisher unwidersprochenen Worten: »Das Tempelhofer Feld ist ein wahrer Schatz.«

bs
Wer möchte, kann hier https://www.youtube.com/watch?v=sBIuk4vUX68 die Veranstaltung noch einmal anschauen. Allerdings gab es anfänglich leichte Probleme mit der Lautstärke.