»Mitten Drin Draussen«

Ohne Obdach in der Stadt

Unter diesem Doppeltitel hat der Journalist, Fotograf und Filmemacher Matthias Coers über das »Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.« einen aufschlußreichen Foto- und Interviewband produziert.

Taschen als Zuhause.      Foto: M.Coers

Er verdeutlicht, dass Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft schnell in Obdachlosigkeit geraten können, doch der Weg hinaus zu einem neuen Zuhause gestaltet sich schwieriger und langwieriger. Ohne professionelle und ehrenamtliche Helfer gelingt es kaum, wieder eine Wohnung zu bekommen und sich auf dem Weg dorthin mit dem Notwendigsten zu versorgen. Die Text- und Bildbroschüre erfasst somit die Situation von obdachlosen Männern und Frauen sowie die Arbeit von solidarischen Menschen. Matthias Coers ist in seinen Interviews und Fotos dicht an den Menschen dran. Er nähert sich ihnen einfühlsam mit Respekt und zeigt, dass es stets Hoffnung auf eine Besserung der Situation gibt.

Leben im Hauseingang.       Foto: M. Coers

Elena vom »Kälteschutz im Mehringhof« stellt fest, dass man gegen das Abrutschen »Mechanismen einbauen könnte, dass das nicht so schnell geht.« Konstantinos von der »Berliner Obdachlosenhilfe e.V.« sagt: »In einem besseren Gesellschaftssystem würde es keine Obdachlosigkeit geben, da der Mensch der Mittelpunkt wäre, nicht der Profit.« Die Bulgarin Izabel fand in Berlin zunächst keine dauerhafte Arbeit und konnte über eine Frauenunterkunft zu einer eigenen Wohnung und Arbeit kommen. Das sind einige von vielen Beispielen, wie Hilfe und Betroffenheit ineinander greifen. th

Mathias Coers /Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, kostenlos unter ISBN 978-3-927995-05-5