BVV für Solaranlagen

Atomwaffen weg, aber Laubbläser bleiben

Damit Neukölln seinen Teil zur Bewältigung der Klimakrise beisteuert, hat Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) am 3. Dezember mit der Stadtwerke-Geschäftsführerin Kerstin Busch einen Kooperationsvertrag über neun Solaranlagen auf den Dächern von Neuköllner Schulen unterzeichnet. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bezirksamtes hervor.

Strom für Neukölln. Foto: Bezirksamt

Sieben Anlagen werden bis Mitte 2021 auf Bestandsgebäuden installiert und vermeiden pro Jahr mit der Produktion von mehr als 262.000 Kilowattstunden den Ausstoß von fast 142 Tonnen CO2. Bis 2022 werden zwei weitere Anlagen auf den Neubauten der Sporthalle der Clay-Schule am Neudecker Weg in Rudow und des Zentrums für Sprache und Bewegung am Campus Efeuweg in Gropiusstadt installiert.


Die Stadtwerke installieren, warten und unterhalten die Anlagen, die so bemessen werden, dass die maximale Menge des erzeugten Stroms auch in dem Gebäude verbraucht wird.
In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 2. Dezember wurde darüber hinaus auf Antrag der Grünen beschlossen, dass bis Ende 2022 alle öffentlichen Gebäude im Bezirk daraufhin untersucht werden, ob auf ihren Dächern Solarzellen errichtet werden können. Die Hälfte aller geeigneten Dächer soll bis spätestens 2025 mit entsprechenden Anlagen ausgestattet werden, der Rest dann bis spätestens 2030. Auch hier ist die Kooperation mit den Stadtwerken geplant.
Beschlossen wurde auch der ebenfalls von den Grünen stammende Antrag, auf der Buschkrug­allee auf der Höhe des Teltowkanals eine Mittelinsel zu errichten. Dadurch soll das Überqueren der stark befahrenen Straße für Fußgänger und Radfahrer erleichtert werden, die den Weg entlang des Teltowkanals zum Spazieren oder Radfahren nutzen.
Ebenfalls beschlossen wurde ein Antrag der Linken, in dem das Bezirksamt gebeten wird, sich dem Netzwerk »Mayors for Peace« anzuschließen und sich am Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt am 8. Juli zu beteiligen. Die Stadt Berlin und die meisten Bezirke sind bereits Mitglieder dieses weltweiten Netzwerkes.
Keine Zustimmung der BVV fand hingegen der Antrag der AfD, die von der BSR und dem Grünflächenamt eingesetzten Laubbläser zu verbieten. Mit Harken und Besen sei der Menge des Laubes nicht beizukommen, erklärte Thomas Blesing (SPD) den Grund für die Ablehnung.
Auch der AfD-Antrag, in Parks Insektenhotels aufzustellen, um dem Insektensterben entgegenzuwirken, fiel durch. Das Grünflächenamt lasse in vielen Bereichen Altholz liegen als Unterschlupf für Insekten und anderes Getier, entgegnete Blesing. Dazu bedürfe es keiner teuren Insektenhotels.

mr