Grünflächen sichern – Naturschutz stärken

Das Tempelhofer Feld muss als Freifläche erhalten bleiben

Umweltschutz ist ein vielfältiges Thema, Naturschutz ein wesentlicher Bestandteil.
Wir halten uns alle gerne in der Natur auf, gehen in Parks oder am Wasser spazieren, stromern durch Wälder oder genießen die Weiten und Möglichkeiten von freien Flächen wie dem Tempelhofer Feld.

Nüscht los uff de Brache!    Foto: bs

Unberührte Brachflächen, Ackerland, Waldstücke oder Kolonien werden durch Bauplanungen überwiegend zerstört und nicht, wie im Landschaftsprogramm vorgesehen, ausreichend ausgeglichen. Es wir getrickst, Friedhöfe werden zu Grünflächen erklärt, wie beim St.-Thomas-Friedhof, der zur Ausgleichsfläche für den 16. Abschnitt der A100 umgewidmet worden ist. Im Ergebnis führt dieses Vorgehen zu Frei- und Grünflächenverlust, der Biodiversität zerstört, Tieren und Pflanzen den Lebensraum nimmt. Unserer Erholung, Gesunderhaltung und sportlichen Betätigung an frischer Luft werden damit ebenso Flächen entzogen.
Nicht nur Naturschutzverbände mahnen immer wieder an, bereits betonierte Flächen zu bebauen oder zu entsiegeln, damit genügend Grünflächen erhaltenen bleiben.
Schon aus diesen Gründen sind jegliche Bebauungsfantasien für das Tempelhofer Feld abzulehnen.
Das Tempelhofer Feld ist eine Oase für die Berliner, die grüne Lunge und nächtlicher Kühlschrank der Stadt.
Die Wichtigkeit des Feldes für das Berliner Stadtklima hob die Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege, Prof. Dr. Aletta Bonn, beim Kampagnen-Start «Grüne Flächen retten-Hitzeschutz jetzt!« des BUND hervor: »Das Feld ist nachts die kälteste Fläche in Berlin, diese kühlende Funktion ist für das Stadtklima unverzichtbar.«
Auch als Sportfläche ist das Feld einzigartig. Für Kiter und andere Drachenliebhaber ist das Feld der einzige Ort in Berlin, an dem sie ihren Sport ausüben können. Kürzlich sind auf der Neuköllner Seite neue Sportflächen eröffnet worden. Auf der Tempelhofer Seite gibt es eine Fläche, auf der regelmäßig die unterschiedlichsten Ballspielarten begeistert durchgeführt werden.
Nirgends lässt sich leichter Radfahren lernen, mit anderen Menschen in Kontakt kommen oder an einem ruhigen Plätzchen die Natur beobachten. Der Naturerfahrungsraum ist nicht nur für Kinder zur Oase geworden.
Die unterschiedlichsten Projekte im Außenbereich erfreuen sich ständig steigender Besucherzahlen. An warmen Sommertagen tummeln sich mehr als 90.000 Menschen auf dem Feld. Selbst im Winter zieht es viele Spaziergänger in die Kälte und Weite des Feldes.
Einig sind sich fast alle Besucher in ihren Wünschen: Das Feld möge so bleiben wie es ist. Der Berliner Senat möge anerkennen, dass das Tempelhofer Feld für das Berliner Stadtklima, den bis dato unzureichenden Hitzeschutz, die Daseinsvorsorge und soziale Kontakte unverzichtbar ist. Und er möge den zutiefst demokratischen Volksentscheid der Berliner akzeptieren.

bs