Die gefährliche Wut des Spießbürgers

Ein historischer Roman von hoher Aktualität

Wehrmann hat die Schützengräben des Ersten Weltkrieges nicht verwunden und kehrt entfremdet nach Lübeck zurück. Er ist ein einfacher Nobody ohne Vermögen.
Es gelingt ihm, eine Frau für sich zu gewinnen. Doch die Ehe wird nicht glücklich. Seine Frau will aufstreben, er kann ihr das nicht bieten. Unter seinen Wutausbrüchen im Alkoholrausch leidet nicht nur der Sohn. Die Frau gerät in Co-Abhängigkeit.
Die Glamourwelt der Partys mit Charleston und eleganter Kleidung öffnet sich ihr allenfalls einen Spalt breit.
Stattdessen beginnen erneut die schweren Zeiten der wirtschaftlichen Depression und der gewaltsamen politischen Kämpfe.
Wehrmann hält von Hitler nichts, läuft aber dennoch mit in den Untergang durch den zweiten Weltkrieg und die Zerstörung Lübecks. Seine Familie zerbricht endgültig.
Er ist ein spießiger Kleinbürger, der sich als Wutbürger auffführt und die Demokratie der Weimarer Republik hasst. Sie bietet ihm empfundenes Chaos und keine Perspektiven.
In präziser Sprache schildert Axel Svehla das kleinbürgerliche Milieu. Er ergänzt den Blick, den Thomas Mann auf das Lübecker Großbürgertum des Kaiserreiches geworfen hat, durch ein Portrait eines scheiternden Spießbürgers.
Es ist bedrückend, da in diesem Milieu auch heute die Feinde der Demokratie leben, und erhellend zugleich.
Jens Rönnau, der Kieler Kunsthistoriker und Leiter der Gedenkstaette »Kilian«, hebt die Aktualität des Romans von Axel Svehla hervor: »Das ist genau die Sachlage, die ich historisch und im Abgleich mit heute wieder und wieder diskutiere.«

th
Axel Svehla, Wehrmanns Wut, Eine Familie zerbricht. Paperback.  Verlag SPICA 2025. 18,00 Euro