Grünflächen schützen ist das Gebot der Stunde!
»Das Tempelhofer Feld ist ein wahrer Schatz« bekundete Prof. Dr. Bernd Hansjürgens vom Helmholtz-Zentrum (UFZ) im Jahr 2021, als er die Studie zum »Feld« vorstellte.
»Das Feld« liegt mitten in der Stadt, produziert nachts auf Grund der großflächigen, baumlosen Trockenwiese im Inneren große Mengen an Kaltluft, die in die Stadt abfließt. Auf dem Hintergrund der Klimakatastrophe, Gesundheitsvorsorge und Naherholung ist »das Feld« ein unverzichtbar benötigter Ort für die Stadtgesellschaft. Als Schutzzone für diverse Tier- und Pflanzenarten sowie Naturerfahrungsraum abseits vom Stadtlärm ist diese Fläche einzigartig und schützenswert, am Besten als Weltkulturerbe.

Auf Grund dieser Tatsachen ist der 2024 gestartete Ideenwettbewerb zum Tempelhofer Feld logisch nicht nachvollziehbar. Viele Architekten reichten Entwürfe ohne Babauungsfantasien ein. Das aus Berliner Bürgern ausgeloste Gremium für die Dialogwerkstatt, das die Entwürfe bewerten sollte, sprach sich ebenfalls mehrheitlich gegen eine Bebauung des Feldes aus. Aus den 164 eingereichten Vorschlägen wurden sechs ausgewählt, vier davon ohne jegliche Bauabsichten.
Auch in der Feldkoordination (FeKo) zum Tempelhofer Feld, die sich aus Vertretern der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Vetretern der landeseigenen Grün Berlin GmbH und von den Berlinern gewählten Bürgern zusammensetzt, wurde das Votum der Dialogwerkstatt besprochen.
Schlussendlich bestätigt es den Volksentscheid von 2014, das »Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes« sowie den daraus resultierenden »Entwicklungs- und Pflegeplan« (EPP), der vom Berliner Abgeordnetenhaus am 21. Juni 2016 beschlossen worden ist. Dieser ist die Arbeits-Grundlage der FeKo.
Um diese Arbeit kontinuierlich fortzusetzen, werden alle drei Jahre die bürgerschaftlichen Vertreter neu gewählt.
Die nächste Wahl findet an drei Tagen jetzt im Oktober statt, siehe Terminseite.
Vieles ist zur Weiterentwicklung des Tempelhofer Felds geschafft worden, einiges gilt es noch zu verbessern. Das Wasser der Trinkbrunnen zum Beispiel sollte gerne in Rigolen direkt ins »Feld« versickern oder die Böschung an der Oderstraßenseite bewässern, als ins Abwasser zu fließen. Dem gesamten Wassermanagement für das Tempelhofer Feld sollte ein besonderes Augenmerk gelten.
Die kürzlich gelegten Bodenschwellen zur Verlangsamung des Radverkehrs entpuppen sich immer öfter als Stolperfallen und zusätzliche Hürden für Rollstuhl- und Rollator-Nutzende sowie seheingeschränkte Menschen.
Besonders gut gelungen ist zur gesamten Feld-Thematik das »#Feldliebe-Faktencheck-Heft« und der vom Verein »Mehrwertvoll e.V.« daraus gedrehte Dokumentarfilm »Feldliebe«. Beides enthält Informationsgrundlagen zum Erhalt des Tempelhofer Felds.
Schlussendlich braucht »die Stadt von morgen Orte wie das Tempelhofer Feld« (Zitat: Stefan Tidow), und als Ort der gelebten Demokratie ist es einzigartig und unabdingbar erhaltenswert!
bs
https://haus104.de/wertigkeitsstudie-zum-tempelhofer-feld/
https://tempelhofer-feld.berlin.de/documents/848/Feldliebe_Faktencheckheft_Version_2_digital.pdf