Kiez-Gesichter

Ausstellung in der Helene-Nathan-Bibliothek

Wer sind die Menschen, die uns tagtäglich auf der Straße oder beim Einkaufen begegnen? Wie sind ihre Namen, ihre Geschichten? Diesen Fragen will die Neuköllner Fotografin Gisela Gürtler mit ihrem Projekt »Kiez Gesichter« auf den Grund gehen.

Mit diesem Bild fing alles an.    Foto: mr

Seit 2017 fotografiert sie Menschen aus ihrem Kiez und läßt sich deren Geschichte erzählen. Diese Bilder erlauben einen Blick hinter die Fassaden von alltäglichen Begegnungen, schaffen Nähe und Verbundenheit in der Nachbarschaft. Die »Helene-Nathan-Bibliothek« in den »Neukölln Arcaden« zeigt bis zum 15. Oktober eine Auswahl der Porträts.
Begonnen hat alles im Reuterkiez, wo Gisela Gürtler lebt und arbeitet. Kerstin und André Gerloff in ihrem Fahrrad- und Mopedladen in der Hobrechtstraße waren die ersten, die sie porträtierte und deren Geschichte sie in einem Interview dokumentierte. Beide kannte sie schon länger weil sie ihr Rad dort hatte reparieren lassen.
Dann folgte Kontakt auf Kontakt, erzählte sie bei der Ausstellungseröffnung. Sie habe immer wieder Hinweise auf andere interessante Menschen erhalten. Manchmal habe sie auch selber Menschen angesprochen, die ihr öfter begegneten.
Die Fotos seien nicht bearbeitet, betont die Fotografin. Ihr sei es wichtig, die Natürlichkeit und die Menschlichkeit zu zeigen.
Inzwischen hat sie den Radius über Neukölln hinaus auf ganz Berlin erweitert, sogar aus dem Brandenburgischen stammen einige der Porträtierten. Fast 100 Kiezgesichter mit ihren Geschichten sind inzwischen zusammengekommen, von denen ein großer Teil in ihrem Buch »Kiez Gesichter« versammelt sind.

mr
»KIEZ GESICHTER«, über 80 Portraits mit ihren persönlichen Geschichten, von 2019 bis 2024 ist bestellbar über info@giselaguertler.de