Kaltes an heißen, Heißes an kalten Tagen

Viel Neues und Buntes, Süßes und Fettiges in der Reuterkiezgastronomie

Lecker Eis schmeckt auch ohne Sonne. Denken sich zurecht mehrere Eisdielennewcomer des ausgehenden Sommers im Reuterkiez. »Bioeis Mandarine« hat es sich und Bioeisfans mit einem Wagen und Sitzgelegenheiten in einer Nische auf der Hobrechtstraße 33 auf einem ehemaligen Parkplatz sehr orangefarben und gemütlich gemacht. Zweieinhalb Euro für ein Bällchen sind gewagt, die Fruchtigkeit und die Location sind aber gut.

VIETNAMESISCHES vorm »Kotti Dang 2«.  Foto:hlb

»Ke Gusto?«, welche Geschmacksrichtung, fragt verspielt und freundlich das gleichnamige kleine helle Eiscafé an der Pannierstraße 57. Viele hausgemachte italienische Sorten, alles essenzielle, aber auch Lotus, Mojito, pechschwarzes, kokosiges »Black Hawaii« oder Bubblegum, für zwei Euro die Kugel, und unvergängliche Klassiker wie Milchshake und Spaghettieis laden zur Einkehr.
Schon länger prägen lange Schlangen die Bürk­nerstraßenfiliale (Hausnummer 13) des »Duo« mit seiner sizilianischen Eiscreme und Patisserie, gibt es hier doch Traditionen bewahrend und zugleich mit moderner »Food-Vision« produziertes Eis auf hohem Niveau. Aber letztlich haben natürlich auch all die anderen tollen Eisdielen in Neukölln herrliche süße Schleckfreuden parat.
Zu deftigeren Neuigkeiten: Im »La Casita« am Maybachufer 2 lässt sich nun venezolanisch futtern. Vornehmlich Arepas, glutenfreie tropentypische Maismehlbrötchen, verschieden und kleckerfreudig gefüllt (etwa mit Rind-, Huhn- oder Jackfruitzubereitungen).
In der Friedelstraße 34 vermittelt Allessandro Moretti im Caffè »Arturo« toskanisches Ars Vivendi von Panini bis Lasagne.
Die »Volume One Gastrobar« gastiert bis Jahresende im »Kauz und Kiebitz« in der Reuterstraße 47 mit spanisch-libanesisch inspiriertem Barfood wie Hühnersouvlaki oder Lamm-Rind-Hack-Tacos, kreativen Cocktails sowie eigener sportlicher Fan-Fashion. Hip für alle rund ums Gen-Z-Alter.
Fettig-käsige, mit gut geschmortem und gezupften würzigem Rindfleisch belegte »Birria«-Klappstullen wie in Mexiko, in Bratensoße zu dippen, sind die Spezialität im kleinen, spartanischen Bistro »Chompy« (auf deutsch in etwa: kauintensiv) schräg gegenüber in der Reuterstraße 36. Beliebt auch der hauseigene Cheeseburger mit Zwiebelmarmelade, für ebenfalls beachtliche 12 Euro, oder fürs Doppelte das argentinische Steak mit guten Pommes. Sonntags gibt’s sogar Austern. Schulle-Bier rundet den kühnen, aber schmackhaften Edeltrash ab.
Die Friedel- Ecke Pflügerstraße hat das lebendige »Kotti Dang« aus der Lenaustraße Ecke Kottbusser Damm mit einer neuen Filiale übernommen, schnell zu finden dank weithin sichtbarer pinker Neonlichtinstallation. Das »Kotti Dang 2« mit seiner weltstädtisch modernen vietnamesischen Küche kann viel, landestypische Brunch- und Lunchmenus, Báhn-Mì-Baguettes oder von small bis big portio­nierte stimmige »Bites« etwa, stets mit tollen Kräutern und Gemüsen.
Wer Erspartes übrig hat, checke diese und ja sich laufend im Kiez neu trauende, betraute oder einfach etwas erfindende Unternehmungen doch mal aus und lasse sich überraschen und so oder so schön füllen.

hlb