Chronik des Dorfes und Neuköllner Ortsteils Britz

Teil 1: 1237 – 1699

Der Ortsteil Britz feiert in diesem Jahr seinen 650. Geburtstag. Die Kiez und Kneipe wird in den kommenden Ausgaben eine Chronik der Geschichte vorstellen.
Britz war immer ein freundlicher Siedlungsort, bestehend aus zwei Teilen einer Grundmoränenfläche des Teltow. Westlich der heutigen Buschkrugallee finden sich Geschiebemergel (guter Ackerboden), Kies (Baumaterial), Findlinge, Pfuhle (Wasser!) und östlich davon Sümpfe.

Britz im 14. Jahrhundert.

1237 erstes schriftliches Zeugnis eines Tempeldorfes »Britzig« (Britz) auf dem Teltow.
1375 Das Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt Britz. Dieses Jahr gilt nun als Gründungsjahr. Es gab damals vier Rittergüter.
1416 Heine der Ältere, Heine der Jüngere und Otto von Britzke sind Besitzer von Britz und seinen Feldern.
1450 Im Schlossregister werden 18 Ritterhufen ( Ackerstreifen zwischen 7,5 und zwölf Hektar) zu »Brytzke« aufgeführt, die mehrheitlich der Familie Britzke gehören. Die restlichen 13 Hufe wurden verpachtet.
1527 Im Register des Bischofs zu Brandenburg ist das Gotteshaus zu Britzke eine selbständige Mutterkirche; das Patronat teilen sich die von Bardeleben und die von Britzke.
1584 Die von Britzke erhalten neben ihren 18 Ritterhufen noch »6 Hufen freigewilligt« (steuerfrei) dazu; damit haben die von Britzke nun 24 Hufe.
1591 Der Ritterbesitz der von Bardeleben geht mehrheitlich an den Amtshauptmann Franz von Rathenow.
1610 Die anderen drei Rittergutsbesitzer sind: Heine, Georg und Mathias von Britzke.
1643 Das erste Kirchenbuch der Britzer Kirche wird angelegt.
1648 Nach dem Ende des 30jährigen Krieges sind sämtliche Bauernhöfe unbewohnt und unbewirtschaftet, nur wenige Kossäten (Landarbeiter) wohnen noch in Britz.
1693 Kirchlich wird Britz von Lichtenrade getrennt und wird mit Tempelhof und Rixdorf eine selbständige Pfarre.
1699 Für 30.000 Taler verkauft die letzte Erbin derer von Britzke zusammen mit dem Kurfürsten ihre Gutsanteile an den Kammerpräsidenten Samuel von Chwalkowski. Danach erlischt das Geschlecht der Britzkes in Britz für immer.

rr