Taubnessel

Weit verbreitet und viel genutzt

Die Taubnessel ist ein »Allrounder«. Ihr Einsatzgebiet reicht von Frauenbeschwerden über Erkältungen bis zum Furunkel. Heute ist sie in Blutreinigungs- und Erkältungstees enthalten. Abgekocht kann sie auch für Umschläge bei Schwellungen genutzt werden. Seit dem frühen Mittelalter wurde sie in unseren Breiten als Heilpflanze genutzt. Die meisten Wirkstoffe sind in den Blüten. Sie blüht von Mai bis September.

Taubnessel.                                                                                                                                    historische Zeichung

Sie enthält neben diversen ätherischen Ölen, Kalium, Phosphor, Calcium, Eisen, Magnesium, Kupfer und Flavonoide sowie Schleim- und Gerbstoffe. Zu den oben beschriebenen Wirkungen kommen noch folgende: adstringierende, auswurffördernde, entzündungshemmende und reinigende Wirkung. Das bedeutet, dass sie zur Blutreinigung, zur Verbesserung der Blutzirkulation oder zur Anregung des Herz-Kreislaufsystems dient.
Die Taubnessel wächst überall auf der Welt, bei uns sogar auf Schuttplätzen. Sie kommt in allen möglichen Farben vor, weiß, zartgelb, rosa, pink oder lila. Die Blätter ähneln der Brennnessel, brennen aber nicht. Die Nesseln sind auch nicht miteinander verwandt.
Früher wurde sie hauptsächlich als Gemüse gegessen, war aber auch häufig auf Marienbildnissen abgebildet, was darauf hindeutet, dass sie bei Frauenbeschwerden genutzt wurde. Heute eignet sie sich aber auch als Salatbeilage oder wird mit anderen Pflanzen zu einem Smoothie verarbeitet. Hierzu werden frischgepflückte Pflanzen genutzt. Für Tees oder Umschläge werden getrocknete Blüten sowie die getrockneten und frischen Laubblätter verwendet. Ihre Blüten sind auch eine sehr hübsche Salatdeko, und kleingeschnittene Blätter und Blüten sind eine Bereicherung einer leckeren Wildkräuterbutter.
Schon als Kinder haben wir aus den Kelchen der Blüten den Nektar gezuzzelt. Kinder machten so den Insekten Konkurrenz, die diese Aufgabe sonst in der Natur übernehmen.
Somit erklärt sich auch, dass die Taubnessel man­cherorts volkstümlich Bienensaug, Kuckucks­nessel oder Sügerli genannt wird, obwohl sie meist durch Hummeln bestäubt wird.

Eva Willig