Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Martin Hikel auf dem Friedhof Jerusalem V.    Foto: Stephanus Paarmann

Kranzniederlegung am Gedenkstein im ehemaligen Zwangsarbeiterlager

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel hat am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, gemeinsam mit Mitgliedern des Bezirks­amts, von BVV-Fraktionen und dem Superintendenten der Evangelischen Kirche, Dr. Christian Nottmeier, auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Namen des Bezirks­amtes wurde ein Kranz niedergelegt und der Opfer in einer Schweigeminute gedacht.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel: »Die unvorstellbaren Opferzahlen der Barbarei werden real und greifbar, wenn wir uns bewusst machen: Das waren Menschen, die dort lebten, wo wir heute jeden Tag vorbeilaufen. Wo sonst tausende Menschen zwischen Tempelhofer Feld und Hermannstraße herumlaufen, stand ein Zwangsarbeiterlager. Mitten in Neukölln. Mitten unter uns. Der Gedenkstein wie auch die mittlerweile 224 Stolpersteine in Neukölln mahnen uns, heute und jeden Tag: Dass Auschwitz nicht noch einmal sei.«
Auf dem Gelände des Friedhofs Jerusalem V an der Hermannstraße befand sich von 1942 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager von Berliner Kirchengemeinden. Etwa 100 Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion lebten in dem einzigen Lager in Deutschland, das von Kirchengemeinden betrieben wurde. Die Gemeinden haben um die Jahrtausendwende die Vorkommnisse untersucht und Teile des ehemaligen Lagers freigelegt. Im Jahr 2002 haben die Gemeinden einen Gedenkstein am Ort des ehemaligen Lagers installiert.

pr