Leitbild für zivilgesellschaftliches Engagement

Werte als Fundament für die Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft

Ein auf Initiative von zivilgesellschaftlichen Organisationen erarbeitetes »Leitbild für zivilgesellschaftliches Engagement in Neukölln« wurde am 10. April in Anwesenheit von Oliver Friederici, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bezirksbürgermeister Martin Hikel und zahlreichen größeren und kleineren Organisationen und Mandatsträgern im Rathaus erstunterzeichnet.

Unterzeichneten als erste das Leitbild: v.li. Staatssekretär Friederici, Philipp Rhein, Engagementbeauftragter des Bezirks, Aysel Safak (QM Flughafenstraße), Anne Jeglinski und Ann-Kathrin Carstensen.     Foto: Stephanus Paarmann

Mit diesem Leitbild soll der neuen Form der Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie der veränderten gesellschaftspolitischen Lage Rechnung getragen werden. Darin festgehalten sind grundlegende Werte, denen sich die Unterzeichnenden verpflichten, wie das Bekenntnis zu demokratischen Grundsätzen, Menschenwürde, Diversität und Toleranz.
»Wir unterstützen und fördern zivilgesellschaftliches Engagement in Neukölln in seiner Unterschiedlichkeit. Dabei soll das Engagement so vielfältig sein wie die Menschen in unserem Bezirk«, heißt es.
Die Bedeutung von zivilgesellschaftlichem Engagement in Neukölln wird hervorgehoben, die notwendigen Struktur- und Rahmenbedingungen für das Engagement definiert, sowie die Umsetzung aufgezeigt. Das Leitbild schließt nicht nur freiwilliges Engagement ein, sondern auch das Engagement von und in zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie die Engagementförderung des Bezirksamtes.
Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln: »Tausende Menschen sind in Neukölln ehrenamtlich aktiv. Sie bringen unseren Bezirk voran – in ihrer Nachbarschaft, bei Bildungsprojekten, bei der Unterstützung derjenigen, die Hilfe brauchen. Sie leben tagtäglich Solidarität und stützen damit unsere Demokratie, die sich gerade durch zivilgesellschaftliches Engagement auszeichnet. Das Leitbild mit seinen Prinzipien ist ein Bekenntnis zu unserer pluralistischen Demokratie und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist ein Fundament für gelebtes und demokratisches Engagement in Neukölln.«
Ann-Kathrin Carstensen, Verein für Integration, Bildung und Kunsthandwerk e.V.: »Die Prinzipien der Solidarität, der Toleranz und der Empathie, die dieses Leitbild vertritt, sind die Grundlage für die Arbeit, die wir in unserem Verein leisten, und die Grundlage für das Engagement, das wir in Neukölln aufbauen wollen. Denn nur, wenn wir uns gegenseitig respektieren und unterstützen, können wir wirklich Veränderungen erzielen – sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene.«
Anne Jeglinski, Leitung Geschäftsstelle Bezirke des Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V.: »Zivilgesellschaftliches Engagement leistet einen wichtigen Beitrag dazu, Neukölln und ganz Berlin vielfältiger, offener und lebenswerter zu machen. Viele Angebote wie Essensausgaben, Besuchsdienste und Telefonseelsorge wären ohne dieses Engagement so nicht möglich.«
Das »Leitbild für zivilgesellschaftliches Engagement für Neukölln« ist das einzige bezirkliche Leitbild in dieser Form. Es wurde gemeinsam von Vertretern der Zivilgesellschaft und dem Bezirksamt erarbeitet und ist vergleichbar mit der »Berliner Charta zum Bürgerschaftlichen Engagement« von 2004.

pm