Alle Beiträge von admin

Gebäude werden für Heimatlose umfunktioniert

Flüchtlinge wohnen in Turnhallen und alten Schulen

Wo kürzlich noch gespielt und geturnt wurde, stehen jetzt Feldbetten. Rund 120 Flüchtlinge leben derzeit in der »Jahn-Sporthalle« am Columbiadamm. Die meisten kommen aus Syrien, etliche auch aus Afghanistan und dem Irak.
Es sind Frauen und Kinder darunter, überwiegend aber junge Männer. Warum das so ist, erklärt eine der Betreuerinnen: »Es sind die Jungen und Starken, die auf die gefährliche Reise geschickt werden. Ihre Frauen und Kinder bleiben in den Massenlagern im Libanon und Jordanien zurück.«

Sporthalle
Neugierig auf Neuankömmlinge.                                                                                                                                     Foto: mr

Die Sozialarbeiterin von der »TAMAJA Soziale Dienstleistungen GmbH«, der Betreiberin dieser Einrichtung, ist eine von fünf Mitarbeitern für die Sozialbetreuung. Ihre Aufgabe ist es, »den Menschen zu helfen, anzukommen«. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Belange des sozialen Lebens, leistet Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen, erklärt ihnen das Asylverfahren, hilft bei der Suche nach Ärzten. Gebäude werden für Heimatlose umfunktioniert weiterlesen

Neukölln ist toll!

Erol Özkaraca über seinen pulsierenden, archaischen Wahlkreis

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Erol özkaraca.                                          Foto:fh

In Erol Özkaracas Büro in der Hermannstraße ist immer etwas los. Menschen kommen und gehen, und wer sich für ein Gespräch zu ihm setzt, der landet schnell beim »du«. Er möchte Klartext reden, »sagen, was ist«, nennt er das.
Das vermisst er gelegentlich in der Politik. Seit 2011 sitzt Erol Özkaraca für die SPD-Neukölln im Berliner Abgeordnetenhaus. Das Interesse für Politik regte sich bei ihm in seiner Jugend in Hamburg, wo er als Fußballer in der Jugendmannschaft des FC St.Pauli kickte. In der Türkei putschte sich das Militär an die Macht und verbot alle politischen Parteien. »Das machte mich wütend und ich wusste, dass es wichtig ist, sich politisch zu engagieren.« Neukölln ist toll! weiterlesen

Fahrradfreundliches Neukölln

Neugegründete Initiative fordert mehr Platz für Radverkehr

»Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln«, so nennt sich die neu gegründete Initiative von Neuköllnern, die sich für Verbesserungen zugunsten des Radfahrens einsetzen wollen. Ihr Vorhaben: Mit Neuköllner Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen den Radverkehr und dessen Probleme sichtbar zu machen. Einig sind sich die Netzwerker in ihrer Kritik an der Bezirkspolitik: Neukölln verschläft bisher, dass immer mehr Menschen aufs Fahrrad als Hauptverkehrsmittel setzen und der Radverkehr deshalb mehr Platz benötigt.

Fahrrad
Der Fahrradverkehr nimmt zu.                                                                                                                                             Foto: rb

Der Radverkehr gewinnt in Berlin seit Jahren an Bedeutung. Das machen nicht zuletzt die Zahlen deutlich, die der Berliner Senat selbst herausgibt. So stieg der Anteil des Radverkehrs schon zwischen 2008 und 2013 um zwei Prozentpunkte von elf auf 13 Prozent. Seit 2013 hat der Radverkehr offensichtlich noch weiter zugenommen, gerade auch im Herbst und Winter, außerhalb der klassischen Rad-Saison. Fahrradfreundliches Neukölln weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. RempeNK_Tagblatt-Kopf

Nr. 232 – Sonntag, 3. Oktober 1915
Ein tiefbedauerlicher Doppelselbstmord erfolgte am Freitag in der Fuldastraße 33. Hier wurden gegen 12 Uhr mittags der 30jährige Schlosser Richard Ehrenfeld sowie seine 25jährige Ehefrau Ella, geb. Westphal, in dem Schlafzimmer ihrer gemeinschaftlichen Wohnung im Bett von einem Kollegen Otto B. mittels Leuchtgas vergiftet, tot aufgefunden. E., der am 1. Oktober d. J. zum Militärdienst einberufen war, hatte am Donnerstag einen Brief an B. geschrieben, worin er diesem mitteilt, daß er sich mit seiner Ehefrau das Leben nehmen wolle. B. ließ darauf in Gegenwart des Hauseigentümers die Wohnungstür öffnen und fand die ihm im Briefe gemachten Angaben leider bestätigt. Wie festgestellt, hatte E. in dem Schlafzimmer die Hängelampe abgeschraubt und so das Gas ausströmen lassen. Da bei beiden die Leichenstarre bereits eingetreten war, so wurde von der Hinzuziehung eines Arztes Abstand genommen. Das Motiv der unglückseligen Tat dürfte auf die bevorstehende Trennung der beiden Eheleute durch die Einberufung des Mannes, die in guten Verhältnissen und glücklicher Ehe lebten, zurückzuführen sein. Die Leichen wurden beschlagnahmt und in der Wohnung belassen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Royal schmökern

Die »Buchkönigin« feiert Geburtstag

Vor fünf Jahren eröffneten Nina Wehner und Hannah Wiesehöfer ihre kleine Buchhandlung und gaben ihr den hübschen Namen »Die Buchkönigin«. Am 19. September feierten die beiden gemeinsam mit ihren Kunden Geburtstag.

Buchkönigin
Leseparadies mit Wild.                                                                                                                                                            Foto: mr

Inzwischen haben sie sich einen treuen Kundenstamm geschaffen, denn Nina und Hannah legen besonderen Wert auf persönliche Beratung. Und wenn ein Buch nicht im Regal steht, kann es schnellstens bestellt werden. Royal schmökern weiterlesen

Es dampft auf dem Karl-Marx-Platz

Kaffee mit gutem Gewissen

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Kaffeeduft beim Marktshoppen.                                                                                                                                       Foto: pr

Mitten auf dem Karl-Marx-Platz steht beim Rixdorfer Wochenmarkt neuerdings zwischen Gemüse und Obst ein Kaffeestand, an dem sich die Marktbesucher mit Genuss erholen können. Martin Richert verkauft hier Kaffee der ganz besonderen Art, der auch besonders gut schmeckt. Die Kaffeerösterei »quijotekaffee« aus Hamburg hat sich auf die Fahnen geschrieben, transparent zu sein und höchste Qualität zu vertreiben. Sie steht in direktem Kontakt zu Kooperativen in Ecuador, Honduras, Äthiopien, Guatemala und Sumatra. Zu den Vertragsbedingungen zählen unter anderem der ökologische Anbau und demokratische Prozesse innerhalb der Kooperative. Die Verträge sind auf der Homepage www.quijote-kaffee.de einsehbar. Es dampft auf dem Karl-Marx-Platz weiterlesen

Mit dem Plus an Freundlichkeit

Günstige Übernachtungen für Neuköllngäste im »Motel Plus Berlin«

Hell, einladend und ziemlich modern wirkt die Empfangshalle des »Motel Plus« in der Silbersteinstraße. Viele Gäste stehen am Empfang. Gute Laune herrscht bei den Berlinbesuchern. Kein Wunder bei dem Personal. Freundlich erklärt es alles über das Motel und überreicht die Zimmerschlüssel.

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Schlicht mit Ausblick.                                                                                                                                                                  Foto: pr

Da schwirrt Karin Kuttner mit schnellem Schritt durch die Halle, schaut, ob alles seine Ordnung hat. Nette Worte für die Mitarbeiter hat sie dabei immer parat. Das ist für sie ganz besonders wichtig, denn nur mit einem guten Betriebsklima und motivierten Angestellten lässt sich dieses Schiff mit Erfolg lenken. Kuttner ist die Herrscherin über das Neuköllner »Motel Plus«, in dem sie seit der Eröffnung im September 2013 arbeitet. Sie ist für das operative Geschäft verantwortlich. Mit dem Plus an Freundlichkeit weiterlesen

Gaumenspaß mit Craft im Glas

Die Vielfalt hopfenreicher Träume in der »IPA Bar«

IPA – das steht für India Pale Ale, eine Biersorte, die die Briten im 19. Jahrhundert für ihre Kolonie Indien brauten und für den langen Transport durch hohen Alkohol- und Hopfengehalt haltbarer machten.

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BIER im Überfluss.                                                                                                                                                                         Foto: pr

Das trendige, mehrfach gehopfte, eher bittere IPA mit seinen fruchtig-komplexen Aromen ist nicht nur der Star der Craft-Beer-Bewegung, die sich für ungewöhnliche, kunstfertig und meist in kleinen Brauereien hergestellte Biere begeistert. Es ist auch die Attraktion der »IPA Bar«. 100 Craftbiere aus den USA, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schottland und vielen anderen Ländern, aber auch aus Berlin, darunter auch ein paar Stouts, Lagers und Red Ales, sind hier in Flasche oder Dosen im Angebot. Gaumenspaß mit Craft im Glas weiterlesen

Kleine Bühne, große Songs

Die tägliche Ration Livemusik in der »[ofen] Bar«

Tiramisu gibt es leider nicht mehr. Nach zwei Jahren »misu&musi« hat Inhaber Dario seine Kaffeemaschine verkauft – schmerzlich für einen Italiener wie ihn – und den Gastraum etwas erweitert. Er setzt in der nach dem alten Kachelofen neben der Bühne umbenannten »[ofen] Bar« nun ganz auf die Musi. Eine rote Lichterkette in E-Gitarrenform weist den Weg zur Bar. »Rock’n’Roll« prangt als Schriftzug über der Eingangstür, doch laut und ruppig geht’s hier eher selten zu. Quasi täglich außer sonntags geben sich hier abends ab 20 Uhr Folk-, Pop- oder auch Trip Hop-Musiker aus aller Welt das Mikro in die Hand.

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ZUM Musikantenofen.                                                                                                                                                            Foto: hlb

Neue Künstler für die Konzerte zu finden ist für Dario, der direkt um die Ecke wohnt, im Melting Pot Berlin und insbesondere Neukölln kein Problem – die Bar, in der gut drei Dutzend Gäste Platz finden, hat sich als kuschelige Auftrittslocation längst rumgesprochen. Kleine Bühne, große Songs weiterlesen

Kreative Neuköllner Modeschöpfer

Karstadt räumt Verkaufsflächen für Außergewöhnliches

Viele junge Modedesigner haben sich in den letzten Jahren in Neukölln niedergelassen. Entsprechend groß ist inzwischen das Angebot. Bereits zum dritten Mal bot Karstadt am Hermannplatz nun einer Reihe dieser Designer, die sich dem Neuköllner Modenetzwerk »Nemona« angeschlossen haben, die Gelegenheit, ihre Kollektionen außerhalb ihrer Ateliers einem größerem Publikum zu präsentieren.

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Bürgermeisterin mit Mut zum Hut.                                                                                                                                  Foto: mr

Eröffnet wurde dieser »Pop Up Shop« am 12. September von Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey. Kreative Neuköllner Modeschöpfer weiterlesen

Persönliche Geschichten in historischen Zusammenhängen

30 Jahre Neukonzeption des Museums Neukölln

Ein Museum für das Volk, in dem die Bürger intensiv bei der Entwicklung von Ausstellungen und dem Aufbau von Sammlungen mitwirken, das ist der Kerngedanke des Neuköllner Museumskonzepts.

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Museumsschätze aus Neukölln.                                                                                                                                        Foto. mr

Dieses Konzept verfolgt Museumsleiter Udo Gößwald seit nunmehr 30 Jahren und machte aus einem verstaubten Heimatmuseum ein mit deutschen und europäischen Preisen ausgezeichnetes »Museum des Lebens«. Am 5. September feierte das Museum seine erfolgreiche Arbeit mit den Bewohnern des Bezirks und geladenen Gästen. Persönliche Geschichten in historischen Zusammenhängen weiterlesen

Bebendes in der Galerie im Saalbau

Kunst verändert den Blickwinkel

Spannung, die sich entlädt, die explodiert und dabei Neues entstehen lässt, das ist im weitesten Sinne die Thematik, mit der sich die beiden Neuköllner Künstlerinnen Cathérine Kuebel und Sabine Ammer befassen. »Beben« haben sie ihre Ausstellung genannt, die noch bis zum 1. November in der Galerie im Saalbau zu sehen ist.
Dabei ist der Begriff des »Bebens« sehr weit gespannt. In Ideenräumen beleuchten sie die verschiedenen Aspekte des Bebens. Den Mittelpunkt des hinteren Raumes bildet ein ziemlich naturgetreu gestaltetes Herz, dessen Pochen auch als Beben verstanden werden kann.

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kleine Details in großen Objekten.                                                                                                                                 Foto: mr

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Musik im Kesselhaus

»Quit Cue« im „KINDL-Zentrum«

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Performance im KINDL-Zentrum.                                                                                                                                      Foto:rb

»KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst« im Zeichen der Musik. An drei aufeinanderfolgenden Samstagen präsentierte die Neuköllner Künstlergruppe »Quiet Cue« ein speziell auf die akustischen und atmosphärischen Besonderheiten des 20 Meter hohen Kesselhauses zugeschnittenes Musikprogramm. Seit sechs Jahren gestaltet »Quiet Cue« in der Flughafenstraße 38 ein kontinuierlich fortlaufendes und weltweit wahrgenommenes Musik-, Sound-, Performance-, Intermedia-Programm. Musik im Kesselhaus weiterlesen

Hüllenloses in der Kneipe

Fotoausstellung mit nackten Tatsachen

Der Berliner Aktionskünstler Klaus Domass nähert sich dem Biotop Kneipe auf künstlerische Weise. Das normale Kneipenleben endet bei ihm in einem Abendmahl der besonderen Art. Ein Symbol für Abschied und Neubeginn und keine religiöse Anspielung.

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Abendmahl im Schiller‘s.                                                                                                                             Foto: Klaus Domass

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Neuköllner Friedhöfe im Wandel der Zeit

Der Jerusalemer Friedhof

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Früher evangelisch, heute bulgarisch-orthodox.                                                                                                  Foto: mr

Der fünfte Kirchhof der Jerusalems- und Neuen Kirchen-Gemeinden zu Berlin wurde in den Jahren 1870 bis 1872 auf einem fast sechs Hektar großen Gelände in der Hermannstraße 84-90 mit einer zentralen Lindenallee, mehreren Rondellen und sieben Querwegen angelegt.
Während der letzten zwei oder drei Jahre des Zweiten Weltkriegs stand am Westende im hinteren Teil des Kirchhofes, nahe dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, eine Baracke für Zwangsarbeiter, die den Friedhof bewirtschaften mussten. Dort wurde eine Gedenktafel errichtet. Neuköllner Friedhöfe im Wandel der Zeit weiterlesen

Ein Denkmal feiert Geburtstag

Die Britzer Mühle wird 150 Jahre alt

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Britzer Mühle.                                                                                                                                                                                 Foto: mr

Mitten in einem weitläufigen Obstgarten am Rande des Britzer Gartens erhebt sich groß und behäbig die Britzer Mühle. Sie ist die letzte ihrer Art, denn von den sieben noch existierenden historischen Mühlen in Berlin, ist sie die einzige, die noch voll funktionsfähig ist. Die ebenfalls voll funktionsfähige Marzahner Mühle gehört nicht zu den historischen Mühlen. Sie ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1993. Ein Denkmal feiert Geburtstag weiterlesen

Gesprengte Geschichte

Die Britzer Sendetürme sind nicht mehr

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Sendemast .                               Foto: rm

Der »Rundfunk im Amerikanischen Sektor«, kurz RIAS Berlin, besaß in Berlin Britz und Hof hohe, leistungsstarke Sendetürme. Die Amerikanische Militäradministration gründete den Sender 1946 als Gegenpol zum damals sowjetisch kontrollierten Berliner Rundfunk. Da sich RIAS Berlin als unabhängige Informationsquelle im geteilten Deutschland verstand, wurde stetig seine Sendeleistung verstärkt, damit er nicht nur in Gesamtberlin, sondern auch in der DDR gehört werden konnte. In Britz gab es kein Telefon-gespräch ohne den RIAS im Hintergrund.
Seine Hörfunkprogramme haben nicht nur mein damaliges Rundfunkleben begleitet. Onkel Tobias, die Insulaner, Hans Rosenthal, Lord Knud, Friedrich Luft und viele mehr, prägten ganze Westberliner Nachkriegsgenerationen. Seitens der DDR wurden sämtliche Sendungen als vorsätzliche Einmischung und böswillige Propaganda attackiert. Karl-Eduard von Schnitzler, Chefideologe der DDR und Moderator des »Schwarzen Kanals«, wetterte regelmäßig gegen den RIAS, auch mit Kalauern wie: »Lügen haben kurze Beine, der RIAS hat besonders kleine« oder »Der RIAS lügt, die Wahrheit siegt«. Gesprengte Geschichte weiterlesen

Massives Freizeitvergnügen

Mit dem Fahrrad von Neukölln nach Kreuzberg

Die »Critical Mass«-Bewegung dürfte inzwischen auch vielen Neuköllnern ein Begriff sein: Fahrradfahrer fahren unter Einhaltung aller Verkehrsregeln gemeinsam durch die Stadt, zeigen Präsenz und erinnern daran, dass die Straßenverkehrsordnung (StVO) viel muskelkraftfreundlicher ist, als die meisten motorisierten Verkehrsteilnehmer glauben.
Die Teilnehmer machen sich dabei eine Verkehrsregel zunutze: Mehr als 15 Radfahrer bilden einen geschlossenen Verband und dürfen dann nach StVO auch zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren und somit einen Fahrstreifen belegen. Der Verband ist von der Radwegebenutzungspflicht ausgenommen. Solange die Masse kompakt ist, kann sie nicht durch drängelnde Autofahrer auseinander gedrängt werden. Inzwischen ist die Bewegung, wie auf facebook zu sehen ist, über den ganzen Erdball verteilt. Massives Freizeitvergnügen weiterlesen

Wer Sorgen hat, hat auch Likör

Früchte schmecken mit Alkohol noch besser

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Hollerlikör.                                                  Foto:fh

Seit Jahrhunderten werden Früchte und Kräuter in Alkohol konserviert, digestiert, potenziert und und und. Erst waren es die Kräuterfrauen, später die Apotheker, danach die Drogisten und heute kann es jeder.
Derzeit finden wir draußen Vogel-beere, Kornelkirsche, Schlehe und Holunderbeeren in Hülle und Fülle. Alle eignen sich für die Likörher-stellung, wobei Verschiedenes beachtet werden muss.
Das Likör Grundrezept braucht folgende Zutaten: 500g Früchte, 250 g Zucker jeglicher Art und 0,7 Liter Alkohol. Wer Sorgen hat, hat auch Likör weiterlesen

Petras Tagebuch

Auf Reisen durch Berlin

Beruflich komme ich in Berlin gut rum, und ich muss sagen, es ist in jedem Bezirk ganz anders.
In Charlottenburg werde ich regelmäßig von älteren, sehr gepflegten Damen nach dem Weg gefragt, die so den Einstieg für ein Gespräch suchen. Wenn ich mich nicht ganz schnell aus dem Staub mache, bin ich gleich um eine Lebensgeschichte reicher. Ansonsten scheint sich alles in gutbürgerlichen Bahnen zu bewegen, die es aber auch in sich haben können. Sobald eine Extremsituation entsteht, brechen alte Konflikte, die über Jahrzehnte sorgfältig unter den Teppich gekehrt wurden, auf. Ein zwischenmenschliches Elend offenbart sich.
So etwas gibt es in Neukölln gar nicht oder sehr wenig. Hier geht es direkter zu. Tut manchmal im ersten Moment weh, hilft aber im weiteren Umgang miteinander. Petras Tagebuch weiterlesen

»Allein unter Menschen«

Fuchs Interview
Hermann der Fuchs im Gespräch mit Kiez und Kneipe .

Fuchs Hermann im Interview mit Kiez und Kneipe Neukölln

Kiez und Kneipe: Lieber Fuchs, ich freue mich, dass Sie da sind. Stellen Sie sich doch bitte mal den Lesern vor.
H: Mein Name ist Hermann, meine Freunde nennen mich »H«, ich bin Fuchs und lebe seit 24 Jahren in Neukölln. Eigentlich komme ich ausm Tiergarten.
KuK: Was hat Sie dazu bewegt, nach Neukölln zu ziehen?
H: Die Loveparade ging mir total auf den Senkel. Ich hab in der Nähe der Goldelse gewohnt, es war nicht zu ertragen. Ich konnte weder schlafen noch im Park abhängen. Also bin ich in die Hasenheide abgehauen.

»Allein unter Menschen« weiterlesen

Immer wieder sonntags

Spätis unter Druck

Ein schwüler Tag im August, die Gehsteige Neuköllns wirken verdächtig leer. Keine Späti-Stammgäste auf weißen Plastikstühlen mit kühlem Bier und Kippe in der Hand, keine Kids mit Gummibärchentüten. Seit einiger Zeit wird das Ladenschlussgesetz, das Spätis das Öffnen am Sonntag verbietet, verstärkt kontrolliert. Dieses Gesetz ist zwar nicht neu und seit Jahren landesweit gültig, doch erst seit dem Rechtsstreit eines Pankower Spätibesitzers, der 2012 am 1. Mai öffnen wollte, macht das Ordnungsamt die Augen auf und verteilt saftige Geldbußen. Besonders eifrig ist dabei ein Polizist im Reuterkiez.

Späti
Was wäre der Sonntag ohne Späti?                                                                                                                                   Foto: fg

Allerdings hat das Ordnungsamt hier auch wenig Spielraum. Behörden können »nicht zwischen guten und schlechten Gesetzen und auch nicht darin unterscheiden, ob eine gesetzliche Bestimmung der gelebten Wirklichkeit entspricht oder nicht«, sagt Bezirksbürger-meisterin Franziska Giffey dazu. Immer wieder sonntags weiterlesen

Zu spät für Spätis?

Nun geht es den Spätis an den Kragen. Sie, die zu ungewöhnlichen Uhrzeiten die Dinge des täglichen Bedarfs anbieten, bangen um ihre Existenz.
Zu verdanken haben sie es einem Polizisten aus dem Revier 54 an der Sonnenallee, der sich auf die Fahne geschrieben hat, Recht und Ordnung in seinem Revier durchzusetzen. Immerhin droht den Übeltätern, die gegen das Berliner Ladenöffnungsgesetz verstoßen, ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro.
Meist sind Spätis Familienunternehmen, die zu den gesetzlichen Ladenöffnungszeiten einen mäßigen Umsatz generieren. Hingegen brummt das Geschäft nachts und am Sonntag. Diesen Umsatz benötigen sie zum Überleben.
Der Ruf nach einer Gesetzesänderung ist sicherlich berechtigt, aber es gibt aktuell noch nicht einmal eine Definition, was ein Späti ist.
Eines jedoch ist sicher: Wenn Spätis die Existenzgrundlage genommen wird, ist Neukölln bald Stuttgart.

Petra Roß

Riesenrad statt Rosinenbomber

Deutsch-Amerikanisches Volksfest sucht eine neue Heimat

Volksfest Tempelhofer Feld
Tempelhofer Feld mit Rummel.                                                                                                                    Fotomontage: cal

Schon einmal musste das Deutsch-Amerikanische Volksfest, das seit 1961 auf der Truman Plaza in Zehlendorf stattfand, einem Bauvorhaben weichen. Am Ausweichstandort an der Heidestraße in der Nähe des Hauptbahnhofes ist nun ebenfalls wegen eines Bauprojektes endgültig Schluss.
Jetzt macht Veranstalter Thilo-Harry Wollenschläger Druck: Er will aufs Tempelhofer Feld. In einer Online-Petition fordert er das »Land Berlin und die Behörden der Stadt auf, unverzüglich dafür zu sorgen, dass 2016 und in den nachfolgenden Jahren das Deutsch-Amerikanische Volksfest auf dem Freigelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof stattfinden kann.« Riesenrad statt Rosinenbomber weiterlesen

Neukölln macht Schrottimmobilien zur Chefsache

Überbelegung und Hygienemängel werden zum Problem

Giffey
Franziska Giffey.                                  Foto: fh

Seit etwa fünf Jahren beschäftigen so genannte Problemimmobilien, die vornehmlich von Zuwanderern aus Südosteuropa bewohnt werden, die Berliner Bezirke – mit steigender Tendenz. Waren es in Neukölln 2014 rund 30 Problemimmobilien, sind mittlerweile 50 solcher Adressen im Bezirk bekannt. Dazu kommen zwölf öffentliche Neuköllner Grünanlagen, die zeitweilig von Gruppen von bis zu 50 Menschen als Nachtlager genutzt werden.
Sieben komplette Wohnhäuser müssen als akute Problemimmo-bilien durch das Jugendamt, die bezirklichen Ordnungsbehörden und die Polizei intensiv betreut werden. Weiter gibt es über 40 Adressen, bei denen einzelne Wohnungen oder Gebäudeteile betroffen sind. Hauptprobleme in diesen Häusern sind bauliche Mängel, Überbe-legung und undurchsichtige Mietverhältnisse, Lärm- und Müllbeläs-tigung der Nachbarschaft sowie teils massive Hygienemängel wie Schimmel oder unzureichende sanitäre Anlagen in den Wohnungen.
Aus diesem Grund hat Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey jetzt einen Koordinator für Problemimmobilien in ihren Stab berufen und das Thema zur Chefsache erklärt. Neukölln macht Schrottimmobilien zur Chefsache weiterlesen

Flüchtlingsunterkunft

Einigung über Bewag-Sportplatz

Seit fast einem Jahr verhandelte die SoWo GmbH mit dem Berliner Senat über den Bau einer Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Bewag-Sportplatz an der Karl-Marx-Straße. Jetzt scheint es endlich zu einer Einigung gekommen zu sein.
Am 6. August teilte der Neuköllner Sozialstadtrat Bernd Szczepanski mit, dass der Vertrag nunmehr geschlossen wird, und dass dort vor­aussichtlich im März 2016 eine Gemeinschaftsunterkunft für rund 300 Geflüchtete eröffnet wird.

Flüchtlingsunterkunft
Aus Sportplatz wird Flüchtlingsunterkunft.                                                                                                               Foto:mr

»Der Bezirk begrüßt die Errichtung dieser Unterkunft und wünscht sich eine offene und solidarische Willkommenskultur für alle Menschen, die bei uns Zuflucht suchen – auch am neuen Standort. Flüchtlingsunterkunft weiterlesen

Tod auf dem Boddinplatz

Nachruf auf einen verlorenen Menschen

Er gehörte zu denen, die durch alle Raster fallen. Alkoholkrank, kein Job, keine Wohnung, kein Konto und damit auch kein Geld vom Jobcenter. So fristete Rolf Schmitt, der eigentlich Johannes K. hieß, sein Leben auf der Straße, seit einigen Jahren vorzugsweise am Boddinplatz, und da ist er am 11. August auch gestorben. Er wurde nur 52 Jahre alt.

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Erinnerungen.                                                                                                                                                                                  Foto: mr

Vor ungefähr drei Jahren tauchte er das erste Mal dort auf, ver- schwand aber immer wieder für lange Zeit, meistens im Knast. Dort wollte er auch immer wieder hin, denn der Knast war für ihn eine überschaubare Welt, er hatte einen geregelten Tagesablauf, ein Dach über dem Kopf, ein Bett und etwas zu essen. Tod auf dem Boddinplatz weiterlesen

Flüchtlinge und Ehrenamt

KahlefeldHäufiger sieht der Neuköllner eine ele- gante Dame mit Hut auf dem Fahrrad durch die Kieze radeln. Es ist Susanna Kahlefeld, die Neuköllner Abgeord- nete der Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin und promovierte Philosophin. Von 2000 bis 2008 war Kahlefeld Mitglied der Bezirks-verordnetenversammlung in Neukölln. Als Sprecherin der »Landes-arbeitsgemeinschaft Migration und Flucht« ab 2008 ahnte sie wohl bereits damals, was heute Wirklichkeit ist: Aus etlichen Ländern müssen Menschen ihre Heimat verlassen und suchen in Deutschland entweder eine neue Existenz oder die Möglichkeit zu warten, bis sie wieder in ihr Land zurück können. Flüchtlinge und Ehrenamt weiterlesen

Ein Fritz für alle Fälle

Ein Tagesausflug mit Fritz Felgentreu durch Berlin

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Neuköllner steigen dem Bundestag aufs Dach.                                                                                                      Foto: pr

Eigentlich ist Neukölln gar nicht so weit weg vom deutschen Bundestag. Weil dieses Gefühl aber gelegentlich trotzdem auftaucht, lädt der Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu regelmäßig interessierte Bürger in das Parlamentsgebäude ein.
Auch im August war es wieder so weit: Dieses Mal durfte sich eine große Gruppe von Mitarbeitern des »Ricam Hospiz» über die Möglichkeit freuen, die Heimat der deutschen Bundespolitik kennen zu lernen und anschließend dem Abgeordneten Fritz Felgentreu bei einem Gespräch ihre Fragen zu stellen. Ein Fritz für alle Fälle weiterlesen

Mein Bus ist meine Burg

Drohendes Ende für die Lilienthalstraße als Platz für mobiles Wohnen – nach 30 jähriger Duldung

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Streit um Parkverbot.                                                                          Foto: fh

Seit drei Jahren lebt Jakob in seinem alten Daimler-Bus in der Lilienthalstraße am Rand der Hasenheide, nicht weit vom Tempelhofer Feld. Er studiert Restau-rierung von techni- schem Kulturgut und hat nicht zuletzt dadurch genug Know-how, um sein Wohnmobil so auszustatten, dass er dort bequem leben kann. Ein mit Holz befeuerter Herd, auch Küchenhexe genannt, dient zum Kochen und Heizen. Solarzellen auf dem Dach sorgen für ausreichend Strom. Jakob hat sich einen Jugendtraum erfüllt und kann sich kaum noch vorstellen, einmal anders zu wohnen. Alle Bewohner der Fahrzeuge, von denen eine Handvoll am Seitenstreifen parkt, studieren oder gehen arbeiten. Die Autos haben alle TÜV und sind jederzeit fahrtauglich, das ist den Leuten auch wichtig. Mein Bus ist meine Burg weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. RempeNK_Tagblatt-Kopf

Nr. 205 – Donnerstag, 2. September 1915
Eine große Plansch­wiese ist durch den Wolkenbruch am Sonntag auf dem östlichen Teil des Tempelhofer Feldes entstanden; sie wird von der lieben Jugend fleißig benutzt. Rot wie die Krebse, übermütig wie losgelassene Füllen tollen die Kleinen zum Vergnügen der Großen, bald im Wasser, bald im Sande des Feldes umher. Kein künstlich hergerichteter Spielplatz war so von früh bis spät vom Jauchzen der frohen Kinderschar erfüllt, wie dieses Planschbecken. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Des Künstlers Brot

Sandwichkultur im Projekt-Café »Poshlust«

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EIN Toast auf das Sandwich.                     Foto: pr

Sandwich-Macher in der vierten Generation zu sein, das können nicht viele von sich behaupten. Anders bei Yonatan: Schon sein Urgroßvater belegte seinerzeit in Washington D.C. Brote, wie dann auch sein Großvater und Vater. Letzterer führte seinen Laden in Tel Aviv, wo Yonatan geboren wurde.
In den Räumen des Kunst- und Kulturvereins »drumherum« hat er nun sein eigenes Projekt in die Tat umgesetzt: »Poshlust«, ein Sandwichladen erster Klasse, der einem einfachen Konzept folgt. Zu wählen ist zwischen sechs Sorten, je zwei vegan, vegetarisch und mit Fleisch, dazu werden hausgemach- te Soßen und je nach Geschmack der hauseigene »Poshlust«-Kraut- salat oder Kartoffelsalat serviert.
Der Name des Cafés kommt übrigens aus dem Russischen und bezeichnet eine Art russischen Kitsch, erklärt Yonatan, der selbst Literaturwissenschaft studiert und sich dabei viel mit diesem Begriff befasst hat.
Doch »Poshlust« ist mehr als nur ein einfaches Café, es ist ein Projekt des Kunst- und Kulturvereins »drumherum«, einem kreativen Zusammenschluss von Menschen, die etwas auf die Beine stellen oder andere dabei unterstützen wollen. Von Performances über Konzerte, Ausstellungen bis zu einem jährlich in Polen stattfindenden Festival haben die Mitarbeiter von »drumherum« schon vieles organisiert. Leute, die mithelfen, Kontakt suchen oder ihre eigenen Ideen umsetzen wollen, sind dabei stets willkommen und herzlich eingeladen, einfach mal im »Poshlust« bzw. »drumherum« vorbeizuschauen.

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Café Poshlust
Lichtenrader Str. 49

 

Außergewöhnliche Mode

»NEMONA Pop Up Shop« im »Karstadt«

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Ute Schellbach zeigt Hüte.                                                   Foto: pr

Aller guten Dinge sind drei! Und so wird auch der bereits seit zwei Jahren mit Erfolg statt-findende »NEMONA Pop Up Shop« zum dritten Mal im »Karstadt« am Hermannplatz einziehen und die aufregende Vielfalt der Neuköllner Jungdesigner präsentie- ren. Vom 12. bis zum 26. September werden ausgewählte Labels einen exklusiven Verkaufs- stand im »Karstadt« eröffnen und dort ihre aktuellen Kollektionen anbieten.  Die angebotene Mode ist sehr vielseitig und modern, dennoch durchgängig tragbar. Von legerer Tageskleidung über Accessoires und exklusivem Schmuck bis hin zur abendtauglichen Avantgarde ist für jeden Geschmack und Kunden etwas dabei. Viele der ausstellenden Designer arbeiten zudem mit ökologischen Stoffen und produzieren in und um Berlin zu fairen Bedingungen.
Die Modedesigner selber werden während der zwei Wochen selbstverständlich auch persönlich vor Ort und gerne für Gespräche oder Rückfragen bereit sein. 

pm
Die Vernissage ist am Samstag, den 12.September ab 11 Uhr im »Karstadt«, Erdgeschoss.

Auf Holz klopfen

»Designarbeit Berlin« macht schicke Möbel

Die Breite eines Aktenordners ist der Fixpunkt für das Möbelmodulsys­tem »Dao«, das je nach Raumgröße flexibel zusammengestellt und gestapelt werden kann. Entworfen hat es der Möbeldesigner und Diplom-Ingenieur für Architektur Dominik Sosna.

Regalsystem Dao
SYSTEM mit Köpfchen.                                                                                                                                                             Foto: ds

Bereits mit 18 Jahren entwarf und baute er sein erstes Möbelstück. »Ich hatte einen Schrank von einer bekannten schwedischen Firma, der sich in seine Einzelteile zerlegt hat. Genervt von diesem Pfusch beschloss ich, in Zukunft selbst Möbel herzustellen«, erklärt Dominik mit einem Lächeln. Auf Holz klopfen weiterlesen

Vino, arte e musica

Besser leben und trinken in der italienischen Weinbar »Lebe«

Die Lenaustraße mausert sich immer mehr zur internationalen Genussmeile. Zur Schnapsbar »Geist im Glas«, der spanischen Wein- und Tapasbar »Galatea«, der Weinhandlung »von Eisen« oder der italienischen Kneipe »Oblomov« gesellt sich nun – zwischen dem griechisch angehauchten Café »Myxa« und dem »Bad Koffee«-Cupcakeladen – noch die italienische Wein- und Kunstbar »Lebe« (kurz für »Lenaustraße Berlin«).

Lebe Davide+Mirko
DAVIDE, Mirko und das Pferd.                                                                                                                                           Foto: hlb

Die beiden Betreiber, Davide, studierter Agronom aus dem Friaul mit Berliner Restauranterfahrung, und Mirko aus Sardinien, haben sich im Kiez kennen gelernt. Ihre erste Weinbar verbindet moderne Schlichtheit mit Flohmarktgemütlichkeit: Dielen, dunkles Gestühl und die edle venezianische Stucco-Optik des Tresens treffen auf Bücherregale und Fundstücke wie 70s-Designerlampen, ein altes Radio, eine Schreibmaschine, einen Servierwagen oder ein großes Spielzeugpferd. Vino, arte e musica weiterlesen

Familiäres und Öliges aus Atalanti

Der »OLEA MARKT« importiert Kulinarisches aus Griechenland

Über die traurige Euro-Misere der Griechen wollen wir hier nicht reden. Vielmehr uns erfreuen an den Gaumengenüssen, die uns die Hellenen seit Langem feilbieten. Viele dieser feinen Lebensmittel bietet seit Mitte Juni der »Olea Markt« nahe dem Maybachufer an. Der Marktleiter Thomas Koch, ein in der Tat gelernter Koch, wollte zunächst einen veganen Imbiss eröffnen, besann sich dann zum Glück und schwenkte auf die Idee um, mit Unterstützung zweier langjähriger griechischer Freunde einen Laden mit ausgewählten griechischen Produkten zu eröffnen, die sich so in keinem Groß- oder Supermarkt finden.

Olea Vitrine 2
OH, diese Oliven.                                                                                                                                                                        Foto: hlb

Die Oliven, Pasten und kaltgepressten, teils bio-zertifizierten und zum Beispiel mit Rosmarin oder Fenchel aromatisierten Öle werden größtenteils direkt aus der zentralgriechischen Region Atalanti, circa 180 Kilometer nördlich von Athen, importiert. Dort lebt Makis, der Cousin der griechischen Freunde, inmitten weiter Olivenhaine mit seiner mit den örtlichen Bauern gut vernetzten Familie. Familiäres und Öliges aus Atalanti weiterlesen

Markus Kunz gibt Neukölln Pfeffer

Berlin hat seinen ersten Gewürz-Sommelier

Markus Kunz wurde die Liebe zu gutem Essen und Wein in die Wiege gelegt. Mit einer Mutter als Köchin und wöchentlichen Besuchen in der regionalen Molkerei in seinem Heimatort Bingen hatte er bereits als Kind einen sehr ausgeprägten Geschmackssinn.
Mit 16 Jahren verließ er die für ihn zu eng gewordene Provinz, getrieben vom Drang, Stadtluft zu schnuppern. Nach einigen Umwegen landete er 1984 in Berlin. »Es gab keine Sperrstunde und mehr Frauen als Männer in der Stadt.« Das reichte Markus Kunz erst mal, um in der Hauptstadt zu verweilen.

Gewürz
Markus Kunz (links) würzt wunderbar.                                                                                                                        Foto: mk

Nach Ausbildung, Betriebswirtschaftsstudium und Abenteuern in der Gastronomie und Hotellerie bekam er 2009 das Angebot, die Leitung der »s…cultur« in der Erkstraße zu übernehmen; ein integratives Konzept der AWO, um Menschen, die mit einem Handicap leben, Arbeitsperspektiven in einem professionellen Betrieb zu bieten. Markus Kunz gibt Neukölln Pfeffer weiterlesen

Paradiesvögel der Großstadtnacht

Bezaubernde »Damen« in der Tavestie-Show des TiK

In dem absolut kleinsten Theaterraum, den man sich nur vorstellen kann, wird dem Publikum des »Theaters im Keller« jede Woche der Kopf verdreht. Vor allem den Zuschauern der ersten Reihe, die definitiv keine Berührungsängste mit den Grazien auf der Bühne haben dürfen.

Theater im Keller Berlin travestieshow.info Travestie Schulmädchen
Schulmädchen im Kellertheater.                                                                                                                                        Foto: pr

Eine farbenprächtige Show, fliegende Kostümwechsel, eine Mischung aus kreativ performten Playbacks und beeindruckenden Live-Songs, moderiert und geleitet von Popo Chanel, einer in die Jahre gekommenen Diva die auf ihre alten Tage noch von Charlottenburg nach Neukölln gezogen ist. Paradiesvögel der Großstadtnacht weiterlesen

Olé! Antinéa!

Passion für Flamenco

Imposant steht Antinéa im Raum, alle Blicke sind auf sie gerichtet. Ein Augenaufschlag von ihr ist das Zeichen für den Gitarristen, mit der Musik zu beginnen. Es dauert nur wenige Momente, bis der Zuschauer im Bann der Flamencotänzerin gefangen ist. Ausdrucksstark von traurig bis wütend, dankbar bis glücklich, geraten die Gäste von einer Gefühlsexplosion zur nächsten.
Flamenco ist Antinéas Leidenschaft. Der Tanz ist genau genommen ein Tanz, der sich in Familienkreisen entwickelte, mit den Einflüssen der Wanderwege der »Gitanos«, die aus dem Punjab-Tal in Pakistan ab dem 11. Jahrhundert gewandert sind und im 15. Jahrhundert in Spanien, insbesondere in Andalusien, ankamen, wo sie bis heute unter Diskriminierungen leiden. Olé! Antinéa! weiterlesen

Klanginstallationen im »KINDL«

»Quiet Cue« bespielt das Kesselhaus

kitfox
Kitfox wurde abgehängt.                                                                                                                                                         Foto: fh

Nun ist es wieder leer, das Kesselhaus auf dem ehemaligen Gelände der Kindl-Brauerei. Still und heimlich wurde das kleine gelb-rote Sportflugzeug, das die letzten Monate dort im Rahmen der Kunst-Installation »Kitfox Experimental« des Schweizer Künstlers Roman Signer kopfüber von der Decke hing, wieder abgebaut und seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Laut Andreas Fiedler, Kurator des »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst«, fliegt es nun wieder über die Schweizer Berge. Klanginstallationen im »KINDL« weiterlesen