Archiv der Kategorie: Kultur

Graue Tristesse weicht bunten Farben

Fassadenmalerei gibt Häusern ein besonderes Gesicht

Die französische Künstlergruppe »CitéCréation« hat bereits mehr als 600 monumentale Wandgemälde in aller Welt realisiert. Das Museum im Schloss Britz präsentiert bis zum 31. Juli eine große Auswahl beeindruckender Fotografien dieser Fassadenmalereien.

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Augenweide in der Jupiterstraße.                                                                                                                                   Foto: mr

Angefangen hat alles in Lyon. Die Künstlergruppe »CitéCréation« kam auf die Idee, die dortigen Sozialwohnungen zu renovieren und die Wände der Gebäude mit großen Gemälden zu bemalen. Das Konzept entwickelten sie gemeinsam mit den Bewohnern. Aus tristen Häuserblöcken wurde so ein wohnliches Zuhause. Das Ergebnis war eine Aufwertung des Bezirks, nicht durch Verdrängung der Bewohner, sondern dadurch, dass die Bewohner Stolz entwickeln. Graue Tristesse weicht bunten Farben weiterlesen

Die Magie des Lesens

Museum Neukölln präsentiert Lieblingsbücher

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Dieser Datenträger ist noch nicht ersetzt worden.                                                                                              Foto:mr

»Lesen ist ein Privileg. Wer diese Fähigkeit nicht besitzt, für den bleibt eine Welt verschlossen. Aus der Phantasie, die eigene Bilder im Kopf des Lesers entstehen lässt, erwächst die Magie des Lesens.«
Mit diesen Worten eröffnete Kulturstadtrat Jan Christopher Rämer am 12. Mai die Ausstellung im Museum Neukölln, bei der es um die Leseerfahrungen und -gewohnheiten der Neuköllner geht. Die Magie des Lesens weiterlesen

Von der heilen Welt in die Wirklichkeit

Familie Lindemann ist angekommen in Neukölln

lindemannAls das dritte Kind der Lindemanns in Prenzlauer Berg ein eigenes Zimmer benötigte, machte sich die Familie auf die Suche nach einer größeren Wohnung. Mit Schrecken musste Thomas Lindemann feststellen, dass sich die Mieten in den zwölf Jahren, die er hier lebte, mehr als verdoppelt hatten.
2002 wohnte der Journalist Thomas Lindemann für kurze Zeit in der Hobrechtstraße. »Damals kam keiner bei mir zu Besuch, die Grenze war die »Ankerklause« am Maybachufer.« Von der heilen Welt in die Wirklichkeit weiterlesen

Süße Zitronen und Löschpapier

Festival der unabhängigen Buchhandlungen und Verlage

Der Juni ist der Festivalmonat in Neukölln. Zu den bereits etablierten Veranstaltungen wie »Sommer im Park« oder »48 Stunden Neukölln« gesellt sich nun am 10. und 11. Juni zum ersten Mal »LiteraTour Neukölln« hinzu, ein Festival der unabhängigen Buchhandlungen und Verlage.
In den letzten Jahren haben eine Vielzahl von Buchläden unterschiedlicher Couleur in Neukölln eröffnet: klassische Buchhandlungen, Antiquariate, Second-Hand-Bookshops und Literaturcafés. Dazu kommt eine Reihe kleiner Verlage. Die Szene ist international und unabhängig. Was die Teilnehmer des Festivals eint, ist die Liebe zum Buch und zur Literatur. Was liegt da näher, als gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen?
Zwei Tage lang können Neuköllner und Rest-Berliner Lesungen und Veranstaltungen an den verschiedensten Orten in Neukölln genießen. Die Darbietungen sind dabei so terminiert, dass die Besucher des Festivals möglichst viele Veranstaltungen besuchen und so die ganze Breite der Neuköllner Buchlandschaft kennenlernen können. Von der klassischen Lesung über Ausstellungen, Musik und Lyrik ist alles dabei. Süße Zitronen und Löschpapier weiterlesen

Soundpainting

Spontanes Musizieren auf der Terrasse

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Paul Schwingenschlögl.                                                         Foto: mr

Wie können Musiker aus Neukölln und anderen Stadtteilen Berlins zum spontanen gemeinsamen Musizieren animiert werden? Wie können Amateurmusiker dazu bewegt werden, öffentlich aufzutreten?
Der New Yorker Komponist Walter Thompson hat dafür ein geniales System entwickelt, das sich »Soundpainting« nennt. Es ist eine Zeichensprache, mit der der Dirigent die Musiker leitet, dadurch Strukturen und Abläufe schafft, Klänge bündelt und variiert. Dadurch entsteht eine Art spontane Komposition. Gegenüber klassisch notierter Musik hat das System den Vorteil, dass es auch zugänglich für Amateure ist, da keine Notenkenntnisse erforderlich sind. Soundpainting weiterlesen

Hundert Jahre Leben

Porträts Neuköllner Damen

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lse.Foto:                                                   Iona Dutz

Die Ausstellung »geboren 1916« widmet sich den Neuköllnern, die im Jahr 2016 Hundert werden. Ein stolzes Alter, das sich die meisten wohl kaum vorstellen können. Das Projekt entsteht im Rahmen »100 Jahre Körnerpark« in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Neukölln. Von ursprünglich 31 Menschen, die hundert Jahre alt werden, blieben am Ende acht Frauen übrig, die ihre Zustimmung gaben, Teil des Projektes zu werden.
Die Künstlerinnen Iona Dutz und Josephine Raab besuchten die betagten Damen zu Hause, stellten Fragen, erzählten und fotografierten. »Für uns war es natürlich sehr spannend, Einblicke in das Leben eines Menschen zu bekommen, der so viel erlebt und gesehen hat. Hundert Jahre Leben weiterlesen

Es wird wieder »Sommer im Park«

Exquisite Konzerte zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark«

Zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark« präsentiert auch die Konzertreihe »Sommer im Park« ein ganz besonderes Programm.

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Skazka Orchestra.                                                                                                                                                                        Foto: pr

Den Auftakt macht am 12. Juni die Band »SkazKa Orchestra« mit mitreißenden Tanzrhythmen vom Balkan. Die international besetzte Band ist seit 2008 unterwegs, hat über 800 Konzerte in Deutschland und ganz Europa gespielt und zwei Studioalben aufgenommen. Der musikalische Bogen spannt sich von Ska über Klezmer bis zu Techno- und Drum ’n’ Bass-Beats, die auf Akkordeon, Trompete und Posaune akustisch umgesetzt werden. Sie sind daher die ideale Band, um beim Eröffnungskonzert das Publikum in Stimmung zu bringen und zum Tanzen zu animieren. Es wird wieder »Sommer im Park« weiterlesen

100 Jahre Körnerpark

Schön und voll – der Veranstaltungskalender ist da

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Allerlei los im Körnerpark.                                                                                                                                                      Foto: pr

100 Jahre ist es her, als Franz Körner dem Bezirk seine Kiesgrube überließ. Hübsch zurecht gemacht entstand hier das Kleinod des Körnerkiezes. Seither hat der Park viel erlebt: verschiedene Interessengruppen entwickelten Ideen für die Gestaltung, aber auch durch Vernachlässigung drohte dem Park der Verfall. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Er ist beliebte Stätte der Erholung, im »Zitronencafé im Körnerpark« finden unter den Gästen interessante Begegnungen statt, die Galerie hält für Kulturinteressierte immer wieder Überraschungen bereit. 100 Jahre Körnerpark weiterlesen

Rohstoffgewinnung verändert Landschaften

Neue Ausstellung in der Galerie im Körnerpark

Vor 100 Jahren wurde eine abgebaute Kiesgrube zum Park umgestaltet, dem heutigen Körnerpark. Was Ressourcenabbau andernorts mit der Landschaft macht, das ist das Thema der Ausstellung „Graben Graben“, die am 8. April in der Galerie im Körnerpark eröffnet wurde. Zehn Künstler zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Landschaften durch Rohstoffgewinnung- und verwertung umgeformt, zerstört oder auch wieder neu gestaltet werden.

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Das letzte seiner Art.                                                                                                                                                                  Foto:mr

So zeigt die Fotoserie »Rohrgebiet« von Henrik Lietmann gigantische Rohrsysteme, die sich durch das gesamte Ruhrgebiet ziehen und wie selbstverständlich zu einem Teil der Landschaft werden. Rohstoffgewinnung verändert Landschaften weiterlesen

Italien, Japan, Neukölln

»Iris Butterfly« in der »Neuköllner Oper

Die Oper »Iris« von Pietro Mascagni stellt das Schicksal der Tochter eines blinden Vaters dar, die in Japan entführt wird, um dann im Bordell zu arbeiten. Das Mädchen entschließt sich zum Selbstmord, die Gesellschaft tritt noch mal nach, das Mädchen sei doch selbst schuld. Die Neuköllner Oper greift dieses Thema auf. Auf dem Spielplan steht nun »Iris Butterfly«.
Mit einem koreanisch/japanischen Team wurde die Geschichte musikalisch neu erzählt.
Heraussragend sind die bunten, sehr schönen Kostüme, die angelehnt sind an Mangas. In gewohnter Weise war die musikalische Interpretation perfekt.
Das Publikum war verzaubert von dem Ausflug in ein Japan wie es heute sein könnte.

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Heiliger Vinzenz

Ausstellungseröffnung zeichnet Pfarrerleben nach

Die »Vereinigung vom Katholischen Apostolat« ist eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, Ordensleuten, Priestern und Laien. Ihre Botschaft ist, dass nicht nur Kleriker berufen sind, sondern dass jeder ein Apostel Gottes sein kann.
Gegründet wurde diese Gemeinschaft von Vinzenz Pallotti, der von 1795-1850 in Rom lebte und am 20. Januar 1963 von Papst Johannes XXIII. während des 2. Vatikanischen Konzils heiliggesprochen wurde. Mitglieder dieser Gemeinschaft sind seit 1993 in der Gemeinde St. Christophorus in Neukölln als Seelsorger tätig.

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In Gottes Auftrag immer unterwegs.                                                                                                                             Foto: mr

Im Rahmen des Projekts »Kunst in der Kirche« wurde die Zeichnerin Christine Kriegerowski beauftragt, sich mit der Figur dieses Heiligen auseinanderzusetzen. Heiliger Vinzenz weiterlesen

Bukarester Tagebücher

Robert Stadlober liest im »Laidak«

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Stadlober liest Sebastian.                   Foto: rb

»Voller Entsetzen, aber nicht verzweifelt«, so lautet der Titel des Tagebuchs des jüdisch-rumänischen Autors Mihail Sebastian. Der Hamburger Publizist Thomas Ebermann bearbeitete und verdichtete das 800 Seiten starke Hauptwerk zu einer zweieinhalbstündigen Bühnenfassung. Die szenische Lesung mit Robert Stadlober als Mihail Sebastian hatte 2009 Premiere und wurde seitdem bereits mehr als 50 Mal auf verschiedenen Bühnen in ganz Deutschland gespielt. Die »Schankwirtschaft Laidak« in der Boddinstraße, in der Stadlober an zwei restlos ausverkauften Abenden im April gastierte, war sicherlich die bisher kleinste Bühne, auf der das Stück zur Aufführung kam. Bukarester Tagebücher weiterlesen

Hält sich die Bräune?

Urlaubsgrüße von DDR-Touristen

Wo verbrachten die DDR-Bürger ihren Urlaub? Sonnten sie sich am FKK-Strand auf Hid­densee oder wanderten im Harz? Nicht nur, einige zog es viel weiter weg, auf Weltreise – in den Osten. Von den unvergesslichen Wochen zwischen Balaton, Budapest, Schwarzem Meer und dem Balkangebirge zeugen zahlreiche Postkartengrüße.

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Ost-Post aus Rumänien.                                                                                                                                   Foto: Georg Keim

Viele davon sind noch bis 28. Mai in der Ausstellung »Hoffentlich hält sich die Bräune« zu sehen, im »Raum B« in der Wildenbruchstraße 4. Hält sich die Bräune? weiterlesen

Globales Arbeitselend

Drei sehenswerte Dokumentarfilme im »Laidak«

Passend zum Tag der Arbeit im Monat Mai, findet derzeit im »Laidak« eine Filmreihe unter dem Titel »Die Trilogie zu globaler Arbeit« statt. Gezeigt werden drei Dokumentarfilme des 2014 verstorbenen, österreichischen Filmemachers Michael Glawogger.

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DER Wert der Arbeit.                                                                          Foto: ibk

Der Regisseur brachte durch seine beeindruckenden Arbeiten immer wieder die harschen Realitäten der globalisierten Welt auf die Leinwände.
Seine Filme erschüttern nachhaltig und regen an, sich zu fragen, was Arbeit im 20. und 21. Jahrhundert bedeutet. Globales Arbeitselend weiterlesen

Umgerahmt – Eingerahmt – Aus dem Rahmen gefallen

»MenschenSindWir« – Wir sind die Kunst

»Jeder hat das Recht auf ein ordentliches Bild«, meint Fotograf J. A. Fischer. Seine Idee: Er fotografiert die Menschen aus dem Kiez und macht sie zu einem Teil seines Projektes »MenschenSindWir«. »Kunst ist immer von anderen gemacht, bei mir sind die Menschen die Kunst, ich drücke nur ab«, beschreibt er seine Arbeit.

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Der Künstler J.A. Fischer.Foto: mr

Die so entstandenen Porträts sind in schwarz-weiß gehalten, damit sich das Auge des Betrachters auf das Gesicht konzentrieren kann. Buntfarbige Kleidung würde dabei nur ablenken. »Es sind die Augen«, sagt Fischer, »auf die als erstes der Blick fallen soll«. Umgerahmt – Eingerahmt – Aus dem Rahmen gefallen weiterlesen

Neues vom »KINDL«

Auf der Baustelle sind Fortschritte erkennbar

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Die Lüftungsanlage.                           Foto: pr

Es tut sich was im »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« auf dem ehemaligen Gelände der »KINDL«-Brauerei.
Die Eigentümer des Gebäudeensembles, das deutsch-schweizerische Kunstsammler-Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard, und die künstlerische Leitung unter der Regie des Schweizer Kurators Thomas Fiedler, mussten sehr hohe Hürden überwinden und starkes Durchhaltevermögen aufbringen, um das ambitionierte Projekt auf den Weg zu bringen.
Im Zuge der umfangreichen Umbaumaßnahmen, die bereits 2012 begonnen hatten, stellte sich heraus, dass das beauftragte Architekturbüro mit der Durchführung des Projekts überfordert war. Im Herbst 2014 wurde schließlich die Notbremse gezogen. Das Architekturbüro »Dr. Krekeler & Partner« übernahm die Planung für die weitere Sanierung des »KINDL«, Entwurf und Konzept des Umbaus stammen von »grisard‘architektur« aus Zürich, dem Architekturbüro von Salome Grisard. Neues vom »KINDL« weiterlesen

Wie die Tussis laufen

Jugendliche entwickeln ein Schauspiel

Auf der Bühne steht eine Gruppe Jugendlicher, vom Bühnenrand schallen aus einer anderen Gruppe Anweisungen herüber, denen die Schauspieler folgen müssen. »Lauft wie Tussis« ist so eine Ansage. Sie bewegen sich entsprechend, lesen Texte vor, sprechen ihre Gedanken ins Mikrofon.

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Probe zu »How long is paradise?«.                                                                                                                                     Foto: pr

»Früher hab ich geglaubt, dass die Welt vor 1980 schwarzweiß war wegen der Videos«, sagt ein Junge. Ein anderer: »Ich bin Kolumbianer, aber ich konsumiere kein Kokain.« In dem Theaterstück »How long is paradise?«, das Maike Plath vom Verein »ACT e.V. – Führe Regie über dein Leben!« mit Jugendlichen im Heimathafen Neukölln probt, geht es um Glauben und um Vorurteile. Was glauben wir? Was wissen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es das Gute und das Böse? Und wozu brauchen wir die Religion? Wie die Tussis laufen weiterlesen

»Central Rixdorf« wird zum »Hotel Rixdorf«

Unterhaltsames Theater sehr frei nach »Pension Schöller«

Die gefräßigen Miethaie haben ihr Revier nun auf den beschaulichen Böhmischen Platz und dessen Umgebung ausgedehnt. Artur Albrecht, der jahrelang das »Central Rixdorf« mit Puppentheater, Kochshows und Konzerten betrieb, hatte nur die Wahl zwischen aufgeben oder tatkräftigen Aktionen mit Blick auf die Zukunft. Er entschied sich für letzteres.
Aus dem »Central Rixdorf« wurde »Hotel Rixdorf«. Wer dort aber luxuriös übernachten will, ist auf dem falschen Dampfer. Beim »Hotel Rixdorf« handelt es sich um ein unterhaltsames Theaterstück, sehr frei nach dem Lustspiel »Pension Schöller«.

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Philipp Klapproth(Steinle) in der Irrenanstalt.                                                                                                         Foto: pr

Da mußte sich Artur Albrecht schon etwas Besonderes einfallen lassen und das ist ihm gelungen. Mit Hilfe einer in der Künstlergarderobe plazierten Kamera können die Zuschauer sowohl das Geschehen auf als auch hinter der Bühne verfolgen. Was in der Künstlergarderobe passiert, sehen sie auf einem Bildschirm im Theaterraum. »Central Rixdorf« wird zum »Hotel Rixdorf« weiterlesen

Künstler halten Erinnerung an Fukushima wach

Fünf Jahre nach der Katastrophe

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Akira Ando.                Foto: Christian Ender

Für die Japaner ist der 11. März ein besonderes Datum. Genau an diesem Tag vor fünf Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Fukushima. Vieles ist dort heute noch verstrahlt. Obwohl fünf Jahre vergangen sind, ist nichts unter Kontrolle, weder die Lage der Reaktoren noch die Probleme mit verseuchtem Wasser, kontaminierter Erde und der Verstrahlung der Atmosphäre.
Die Menschen, die im Gebiet um Fukushima lebten, wohnen immer noch in provisorischen Unterkünften, ohne Aussicht auf Rückkehr in ihre alte Heimat. Obwohl die Mehrheit der japanischen Bevölkerung den Atomausstieg fordert, setzt die Regierung weiterhin auf Atomkraft. Künstler halten Erinnerung an Fukushima wach weiterlesen

Fleischer hat den Blues von West-Berlin

Als der Punk aus Neukölln kam

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HAUPTVOGEL und sein MDK.                                                                                                                                         Foto: hlb

Fleischer kommt Ende der 70er als verliebter, drogenfreudiger Wehrdienstflüchtling aus Bremerhaven nach West-Berlin. Der ersten Kommune entronnen, zieht er in die Bürknerstraße 2 ins Hinterhaus; ein Zimmer mit Ofenheizung und Küche und Badkammer. NK 44. Miete 180, Ablöse 1.000 D-Mark. Ohne Quittung. Das in Fraktur geschriebene Emailleschild »Füsse abtreten!« am Treppenabsatz glänzt blitzeblank. »Klays Getränkeshop – Hier lacht der Durst!« und »Kartoffel-Krohn« sind vis-a-vis, der »Pigalle«-Puff fußläufig. Fleischer hat den Blues von West-Berlin weiterlesen

Gassenhauer und Operettenmelodien

Musikalischer Frühlingsstrauß im Rollberg

Eine Zeitreise in die Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Eine musikalische Biografie über Claire Waldorff mit Gassenhauern, die damals jeder, vom Kind bis zum Greis, vom Arbeiter bis zum dicke Zigarren rauchenden Unternehmer, pfeifen und singen konnte. Sigrid Grajek sang am 20. März die fetzigen Lieder im Veranstaltungsraum der »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.«. Das Publikum wurde in die Zeit versetzt, als Frauen Männerkleidung trugen und in Anzug und Krawatte am Abend ausgingen, als die Inflation Geld so wertlos machte, dass es verfeuert wurde. Zu den Liedern erzählte Grajek Geschichten.

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Die Kunst kommt zu den Menschen.                                                                                                                               Foto: pr

Im rasanten Tempo, mit viel Schwung, Professionalität und Charme führte sie durch den Nachmittag. Sie hinterließ ein begeistertes Publikum. Gassenhauer und Operettenmelodien weiterlesen

Altes Testament trifft auf Tabla

Gospel, Jazz und Orientalisches im »Zitronencafé«

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Jazz Company.                                                                                                                                                                                Foto: mr

»Wer glaubt hier an die Bibel?« fragte der Sänger und Entertainer Ben Mayson das Publikum im »Zitronencafé« im Körnerpark. Gerade mal zwei Hände gingen hoch. Kein Wunder bei dem, was so alles im Alten Testament steht: Methusalem wurde 900 Jahre alt, Joshua brachte mit seiner Posaune die Mauern von Jericho zum Einsturz, Jona lebte in einem Wal und ähnliche Geschichten. Dazu paßte George Gershwins Song »It ain’t necessarily so« (das ist nicht zwangsläufig so). Allerdings beziehen sich viele Gospelsongs auf das Alte Testament, von dem die Texte inspiriert sind. Altes Testament trifft auf Tabla weiterlesen

Klavierklänge und geschmeidige Gitarren

Salonmusik im März

Nestan Bagration-Davitashvili wuchs in einer bekannten georgischen Künstlerfamilie von königlicher Abstammung auf. Früh wurde sie mit der Welt der Kultur konfrontiert. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren gab sie erste Konzerte.

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Nestan Bagration-Davitashvili.                                                                                                                                          Foto: pr

Nach dem Klavierstudium an der Musikhochschule in Tbilisi in Georgien, erhielt sie ein Stipendium für das renommierte »Berklee College of Music« in den USA, wo sie erste Werke komponierte.
Seit kurzer Zeit lebt und arbeitet Nestan Bagration-Davitashvili in Berlin. Am 13. März wird sie im »Zitronencafé« im Körnerpark zu erleben sein. An dem Abend spielt und singt sie ihre eigenen Kompositionen, interpretiert aber auch Werke von Bach und Claude Debussy. Klavierklänge und geschmeidige Gitarren weiterlesen

Jandl goes Jam

Konkrete Poesie in der »Sinnesfreude«

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N.Rentsch.                                                                                              Foto: pr

Um »lechts und rinks, oh, werch ein iltum« geht es in Jandls Texten. Seine Anhänger vergöttern ihn, andere wenden sich verständnislos ab. Dazwischen gibt es nichts.
Ernst Jandl (1925 -2000) wurde in Wien geboren und war Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung. Unter dem Einfluß der konkreten Poesie und des Dadaismus landete Jandl bei der experimentellen Dichtung. Er war nicht nur der Verfasser von Gedichten, sondern auch deren bester Vortragender. Zu seinen bekanntesten Texten gehören Gedichte wie »heldenplatz«, »ottos mops«, oder aus »Laut und Luise« »schtzngrmm« und »lichtung«. Jandl hat seine Texte gerne selbst rezitiert und das mit großem Erfolg.

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A.Nickel.                                                                                                       Foto: pr

Im Weinladen »Sinnesfreude« haben Jandl-Fans die Chance, die nur selten rezitierten Texte zu genießen. Norbert Rentsch (Piano) und Andreas Nickl (Text und Saxophon) setzen die Tradition Jandls auf kongeniale Weise fort. Der Abend verspricht ein musikalisches und sprachliches Abenteuer zu werden – ein Muss für alle Jandl-Fans. Der Genuss wird noch erhöht durch die genial guten Weine, die im »Sinnesfreude« die Veranstaltung abrunden werden.

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19.März – 20:00
Sinnesfreude,Jonasstr. 32

Per Zufall durch die Vergangenheit

Science Fiction im Boddinkiez

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Zeitreisen – juhuu!                                                                                                                                                                 Foto: Scubi

Im »Laidak« am Boddinplatz gibt es neben den Lesungen und Konzerten, die dort regelmäßig statt­finden, auch Filmreihen, die sehr sehenswert sind.
Nachdem im Januar und Februar drei Filme zu dem Thema »Die USA und der Holocaust« liefen, sind derzeit einige ganz besondere Filme aus dem Bereich Dystopie und Science Fiction zu sehen.
Der letzte Film der aktuellen Reihe ist »Primer«. In »Primer« geht es um zwei junge Ingenieure und Freunde, die zufällig und ungewollt eine Art Zeitmaschine erfinden.
Der Film wurde von Shane Carruth, einem einstigen Mathematikstudenten geschrieben, inszeniert, produziert und geschnitten. Außerdem spielt er auch eine der zwei Hauptrollen. Per Zufall durch die Vergangenheit weiterlesen

Kunstpädagogik im Seniorenheim St. Richard

Im Malkurs mal kreativ in die Ferne schweifen

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Das Senioren- heim St.Richard hat jetzt auch eine Malgruppe, die Woche für Woche kleine Kunstwerke auf die Leinwand zaubert.

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Kunstwerk aus Detlefs Atelier.                                                                                                                                           Foto: pr

Zum Erstellen eines von dem Kontinent Afrika inspirierten Bildes, in der bekannten Dreifarben-Technik wird der Pinsel geschwungen. Für schwierigere und detailreiche Motive, sowie für die Erstellung der stimmungsvollen Großstadtsilhouetten kommen Schablonen zum Einsatz. Oder aber es entstehen Collagen, die mit Acrylfarben und Spachtel bearbeitet werden. Kunstpädagogik im Seniorenheim St. Richard weiterlesen

Salonmusik bringt Vielfalt in den Februar

Gospel und Arien, indische und orientalische Musik

Bei den Konzerten der »Salonmusik« im Februar ist für jeden was dabei: Gospel und Arien, indisch beeinflußte Weltmusik mit Tabla, Saxofon und Didgeridoo und moderne orientalische Musik. Wer sich für so eine Vielfalt begeistern kann, kommt am besten jeden Sonntag um 18 Uhr ins Zitronencafé im Körnerpark. Der Eintritt ist frei und die musikalische Reise in ferne Länder ist sicher ein Ausgleich zum grauen Berliner Winter.
Ein außergewöhnliches Konzert erwartet die Zuhörer am 7. Februar. Der Leipziger Saxofonist und Didgeridoo-Spieler Andy Grosskopf kommt mit seinem Duopartner, dem aus Bangladesh stammenden Tablaspieler Syed Mostofa Jahangir, extra für dieses Konzert nach Berlin.
Mit eigenen Versionen bekannter Gospels werden »The Berlin Jazz Company« am 14. Februar auftreten. Der in Berlin aufgewachsene Sänger und Entertainer Ben Mayson beeindruckt vor allem durch seine elegante Soulig-Bluesige Stimme. Er wird begleitet von hochkarätigen Instrumentalisten, Matthias Hessel am Klavier und Helmut Forsthoff am Tenorsaxofon.

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Ben Mayson Trio.                                                                                                                                                                           Foto: pr

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One-Night-Stand mit Folgen

»Neuköllner Oper« gibt wichtigen Denkanstoß zum Thema Integration

Inszenierungen an der Neuköllner Oper beschäftigen sich immer wieder mit brisanten politischen Themen. So auch das neue Stück »Das schwarze Wasser« von Vivan und Ketan Bhatti, das am 21. Januar Premiere hatte.

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Marielou Jacquard und Robert Elibay-Hartog.                                                                      Foto: Matthias Heyde

Inszeniert hat es Michael Höppner nach dem Schauspiel von Roland Schimmelpfennig. Das war ein schwieriges Unterfangen, ist doch der Originaltext komplex und vielschichtig und nicht unbedingt für Musiktheater geeignet. Trotz einiger Längen im ersten Teil gelang dies aber vortrefflich. One-Night-Stand mit Folgen weiterlesen

Abschied vom Haus der Mutter

Auseinandersetzung mit der Erinnerung

Eine ungewöhnliche und sehr persönliche Ausstellung ist derzeit im »Museum Neukölln« zu sehen. Die Hamburger Künstlerin Dorothea Koch setzt sich darin vier Jahre nach dem Tod ihrer Mutter mit deren Haus und all den zurückgelassenen Utensilien auseinander, die ihre Mutter und sie selbst ein Leben lang begleitet haben.
Zu sehen sind Dinge, die einen kleinen Eindruck vom bescheidenen Leben der Mutter in dem Haus im Britzer Haselsteig vermitteln: Besteck, Porzellanfigürchen, ein alter Sessel, sogar uralte Rechnungen über den Kauf eines Bettes oder einer Couchgarnitur.

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Mutterns Lieblingsstück.                                                                                                                                                        Foto: mr

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Utopistische Parabel in der Reichstagskuppel

Der »Heimathafen Neukölln« überrascht mit einer ungewöhnlichen Produktion

Wer hat nicht schon mal Lust gehabt, unfähigen Politikern einen Denkzettel zu verpassen? Nicht zur Wahl zu gehen oder besser noch, einen leeren Stimmzettel abzugeben. Letzteres ist effektiver.
Diese Idee hat der portugiesische Nobelpreisträger für Literatur, José Saramago, in seinem 2004 erschienenen Roman »Die Stadt der Sehenden« aufgegriffen. Auf der Grundlage dieses Romans inszenierte der »Heimathafen Neukölln« eine ungewöhnliche Produktion, einen utopistischen Audiowalk in der Kuppel des Reichstags.

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Wahlverweigerung in der Kuppel.Foto: pschl

Mit einer Art Audioguide ausgerüstet begibt sich das Publikum zur Kuppel des Reichstags und taucht in diesem Hörspiel in eine ganz andere Welt ein. Utopistische Parabel in der Reichstagskuppel weiterlesen

Aus dem Leben eines Großstadtpolizisten

Mit Karlheinz Gaertner auf »Nachtstreife«

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Schon der Anfang ist ziemlich erschütternd. Ein Dealer hält sich eine junge Frau als persönliche Sklavin und misshandelt sie brutal. Zwei anderen jungen Frauen gaukelt er vor, sie in den Urlaub nach Ägypten mitzunehmen. Dort ange- kommen, werden sie eingesperrt, verprügelt und zur Prostitution gezwungen.
Bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um einen Roman. »Nachtstreife« von Karlheinz Gaertner beschreibt reale Fälle aus dem Leben eines Großstadt- polizisten.
Gaertner war 44 Jahre Zivilpolizist und Drogenfahnder in Berlin und hat beim langen Kampf gegen das Verbrechen in viele Abgründe geblickt. Er beschreibt raffinierte Einbrecher, brutale Schläger, Mord und organisiertes Verbrechen.
Aber trotzdem, und das scheint immer wieder auf, hat er das Mitge- fühl nicht verloren; nicht das mit den Opfern aber auch nicht das mit den Tätern, die manchmal selber Opfer sind, wie die Junkies, die er immer wieder festgenommen hat nach Ladendiebstählen oder Ein- brüchen mit denen sie ihre Sucht finanzierten und die mit der Zeit gute Bekannte wurden. Er hat ihren körperlichen Verfall miterlebt und viele hat er sterben sehen. Aus dem Leben eines Großstadtpolizisten weiterlesen

Wenn Träume wahr werden

Ein Sonntagabend im »Café Engels«

Der Inhalt der folgenden Meldung ist ohne Zweifel die aufregendste und beste Idee für Neukölln seit dem Erscheinen der Kiez und Kneipe.
Stell dir vor, es ist Sonntag, du bist in Berlin, es ist Winter, es ist grau, es ist kalt. Du bist so melancholisch drauf, dass du dich entscheidest, ohne Regenschirm einen Spaziergang über das Tempelhofer Feld zu machen. Selbstverständlich fängt es an zu regnen. Das führt dazu, dass du dich noch niedergeschlagener fühlst. Ein Quentchen Langeweile bewegt dich raus aus dem ehemaligen Flugfeld und in die Herrfurthstrasse. Ganz plötzlich hast du eine unbändige Lust auf schwarzen, heißen Kaffee und gehst ins »Café Engels«, welches ziemlich überfüllt wirkt. Du bestellst deinen Kaffee und stehst an der Bar, als sich ein Mann in einem albern wirkenden beigen Trenchcoat zu dir gesellt. Dieser Mann erzählt dir, dass gleich »Twin Peaks« anfängt und fragt dich, ob du dir nicht vielleicht einen Sitzplatz suchen möchtest.

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Willkommen in Twin Peaks.                                                                                                  Foto: Charle

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Orangener Wein und Tango von Bach

Verkostung und berauschende Klänge in der »Sinnesfreude«

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Celia Rojas.                                                     Foto: fh

Für Wein- und Musik­liebhaber gab es in der »Sinnesfreude« ein ganz besonderes Highlight. Am 5. Dezember bot Wolfgang Baumeister, der Betreiber des Weingeschäfts mit Veranstal-tungsraum in der Jonas-straße 32 gemeinsam mit dem benachbarten Weingeschäft »Das schwarze Glas« ganztägig eine Weinverkostung an.
Während sich »Das schwarze Glas« auf französische Bioweine spezia-lisiert hat, ist Baumeister aus »Sinnesfreude« immer auf der Suche nach neuen Produkten. Als Besonderheit bot er an diesem Tag orangenen Wein an. Das ist Weißwein, der wie Rotwein hergestellt wird. Durch die lang andau- ernde Maischegärung erhält der Wein eine nahezu orangene Farbe. Das Ergebnis ist ein völlig neues Geschmackserlebnis. Orangener Wein und Tango von Bach weiterlesen

Salonmusik startet ins neue Jahr

Erlesene Auswahl an virtuosen Musikern

Mit indischer Musik der Gruppe »Ananda Dhara« startet die »Salon-musik« am 10. Januar in die neue Saison. Ausgangspunkt jedes Stückes von »Ananda Dhara« ist ein von Babua Pahari komponierter Text, der die Stimmung vorgibt, über die dann improvisiert wird.  Pahari spielt die Bambusflöte und wird begleitet von Romeo Natur an der Darbouka und Martin Götz an der klassischen Gitarre.
Am 17. Januar entführen die drei Musiker von »Hang Caravan« die Zuhörer in eine aufregende Klangwelt mit faszinierenden Rhythmen und ungewöhnlichen Klangfarben.

Hang Caravan
Hang Caravan.                                                                                                                                                        Foto:mr

Das Hang ist ein um 2000 erfundener Resonanzkörper aus Stahl mit einem fantastischen Klangspektrum. Es ist eine Innovation auf dem Sektor der Perkussionsinstrumente. Melodie und Perkussion harmo-nieren in nahezu unerschöpflicher Klangvielfalt – in einem Instru- ment. Salonmusik startet ins neue Jahr weiterlesen

Heimat für rastlose Jazzer

Unerhört hörbare Bassklänge in der Gropiusstadt

Wie in Trance lauschten die Zuhörer den einzigartigen Klängen des »Jaspar Libuda Trios »beim »Jazzclub« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt am 4. Dezember. Die Klanglandschaft lud ein zum Träumen, zum Entfliehen vom Alltag, zum Sinnieren.
Bandleader Jaspar Libuda entlockte seinem Instrument, dem Kontrabass, Töne und Klänge wie ein virtuoser Cellist. Dann wiederum wechselte er zu den tiefen Frequenzen und trieb mit erdigen Grooves die Musik nach vorne.

Jaspar Libuda Trio
Jaspar Libuda Trio.                                                                                                                                                                      Foto: mr

Oft dient der Bass zur Begleitung, zur Unterstützung anderer Musiker. Libuda war in diesem Trio der Kopf, stammten doch alle Kompositionen von ihm selbst. Makellos intoniert strich er mit seinem Bogen sinnliche Melodien von verzaubender Schönheit wie im Titel »Heimat für Rastlose«. Kurz darauf wurde dieser Klang gebrochen durch markante Ostinatofiguren, die eher in der Rockmusik zu hören sind. Heimat für rastlose Jazzer weiterlesen

Salonmusik im Dezember

Vom Mittelalter bis zum Jazz

Verblüfft schauten die Zuhörer, als am Sonntag, dem 6. Dezember, zwei Musiker mit roten Clownsnasen zur Bühne des Cafés im Körnerpark gingen: war doch ein musikalischer Spaziergang durch 300 Jahre Querflötenmusik versprochen worden. Einer der beiden versuchte, eine Flöte zusammenzusetzen, was ihm aber nicht gelang. Der andere stellte sich wesentlich geschickter an, war es doch sein eigenes Instrument. Dann wurde es aber ernst. Mit »Variationen über ein Thema von Rossini« von Chopin begann der äußerst kurzweilige Abend.

Flöten
Klaus Schäfer und Ilia Karadjov.                                                                                                                                        Foto:mr

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Bluttaten im Show-Business

Ein neuer Fall für Kommissar Breschnow

ConnieRoters
Connie Roters signiert ihre Bücher.                                                                                                                                 Foto: mr

Eine junge Frau hinterlässt eine kryptische Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihrer Eltern. Kurz darauf wird sie in einer kleinen Gartenkolonie in Neukölln tot aufgefunden.
Kommissar Breschnow und sein Team stoßen bei ihren Ermittlungen im Umfeld der Toten auf ein Geflecht aus Lügen und Schweigen. Bald darauf wird eine zweite Leiche in ähnlichem Zustand gefunden. Ein spannendes Verwirrspiel beginnt, und je tiefer der Kommissar in diesen Fall eintaucht, umso mehr menschliche Abgründe tun sich auf.
Die Geschichte führt in die Glitzerwelt des Show-Business, wo die Menschen hinter ihren Fassaden doch so ganz anders sind als vor der Kamera und in der der Schein mehr zählt als das Sein. Die Tote war die Assistentin eines bekannten Showmasters und, wie es scheint, die Geliebte seines Konkurrenten. Wurde sie Opfer der Intrigen und Eitelkeiten des TV- und Filmbetriebs? Bluttaten im Show-Business weiterlesen

Kulturelle Befruchtung

Das »SchwuZ« erweitert sein Programm

schwuz
»Berlin Live« im »SchwuZ«                                                                                                                                                     .Foto: rb

Seit nunmehr zwei Jahren befindet sich das SchwulenZentrum, kurz »SchwuZ« genannt, in der ehemaligen KINDL-Brauerei in der Rollbergstraße 26. Der Standortwechsel soll, laut den »SchwuZ«- Betreibern, auch mit einer Erweiterung des Programms und einer Öffnung zu neuen Publikumsschichten einhergehen. Kulturelle Befruchtung weiterlesen

20 Jahre »Verbrecher Verlag«

Lesung in der Buchhandlung »Die gute Seite«

Der Kreuzberger »Verbrecher Verlag« feierte sein 20-jähriges Jubiläum in Neukölln in der Buchhandlung »Die gute Seite«. Die beiden Betreiberinnen des schönen Ladens direkt am Richardplatz haben es sich zur Aufgabe gemacht, kleinen unabhängigen Verlagen mit einem anspruchsvollen Verlagsprogramm eine Plattform zu bieten.

Verbrecherverlag
Sarah Schmidt liest aus »Eine Tonne für Frau Scholz«.                                                                                         Foto:rb

In einem launigen Vortrag erzählte Jörg Sundermeier, einer der beiden Verlagsgründer, die Entstehungsgeschichte des Verlags, dessen Programm neben Belletristik auch Sach- und Kunstbücher sowie eine Stadtbuch- und eine Filmliteratur-Reihe enthält. 20 Jahre »Verbrecher Verlag« weiterlesen