Fliegendes Klassenzimmer

Schüler bauen einen Flugsimulator

So ganz wohl war der Bezirksstadträtin für Bildung Franziska Giffey nicht, als sie sich in den Flugsimulator der Alfred-Nobel-Schule setzte, um mit ihrer Copilotin unter Anleitung eines Schülers der achten Klasse von einer neuen Startbahn des Flughafens Schönefeld abzuheben. Schon bald war ihr aber das Vergnügen anzusehen, den Simulator zu bedienen.

Der Projektleiter René Beator stellte sich 2011 bei der Direktorin der Schule vor und brachte die Idee ein, mit einer Gruppe von Schülern des achten Jahrgangs einen Flugsimulator zu bauen, der sich nicht hinter professionellen Simulatoren zu verstecken braucht. Vorstellen konnte sich das keiner so richtig, aber der gelernte Pilot machte sich mit den Schülern ans Werk, den ersten Flugsimulator in einer Berliner Schule zu bauen. Für das Gehäuse fanden alte DDR-Schrankwände eine würdige neue Bestimmung. Es wurde gesägt, gehämmert und genagelt. Dann wurde die Technik installiert und ein Simulator nach Vorlage der Boeing 737 und des Airbus A320 war fertig.

simulator. Foto: Kirsten Jenne
Simulator.                                        Foto: Kirsten Jenne

Am 6. Dezember war es soweit. Vertreter der Luftfahrt sowie Schüler und Lehrer der Alfred-Nobel-Schule weihten das technische Werk ein. Schüler bekommen hier die Möglichkeit, sich mit dem Fliegen und dem Geschehen im Kontrollturm anzufreunden. Sie erhalten die Gelegenheit, ein Berufsfeld kennen zu lernen, das wohl kaum ein Neuköllner Elternhaus vermitteln kann.     ro