Traumschatullen

Alice Baillaud »en passant« in der Galerie im Saalbau

Die U8 ist mal nicht Drogenumschlagplatz sondern Inspirationsquelle für Kunst. Die flüchtigen Begegnungen im Vorübergehen, anonym und zufällig, im nächsten Augenblick bereits wieder vergessen, haben die in Frankreich geborene Künstlerin Alice Baillaud zu ihren zauberhaft poetischen Kunstwerken inspiriert. »En Passant« heißt daher auch ihre Ausstellung, die noch bis zum 27. August in der Galerie im Saalbau zu sehen ist.

»ein Garten für meine Großmütter«.                                                                                                                              Foto: mr

Die Passanten auf ihren Monotypien erscheinen mal als deutliche Silhouetten, mal als sich auflösende Schatten, verblassende Erinnerungen, verschwindende Eindrücke. Die »Passante«, die sich zwischen den Figuren bewegt, ist die schwangere Künstlerin.In ihren »Boîtes à rêves« (Traumschatullen), dreidimensionale Leuchtkästen mit mehreren, hintereinander gestaffelten Ebenen präsentiert sie Figuren in immer neuen Konstellationen, kleine Welten, in denen Begegnungen stattfinden. Die Serie »Les paysages« (Landschaften) kommt dagegen ohne menschliche Gestalten aus, es sind Traum- und Sehnsuchtslandschaften, ausdrucksvolle Stimmungsbilder voller Poesie. »Der Wald oder das Geheimnis« oder »Ein Garten für meine Großmütter« hat sie diese Kunstwerke genannt.
Zwei der Schatullen sind interaktiv gestaltet. Hier dürfen die Besucher die einzelnen Folien in den Kästen umstecken, so dass sich immer wieder neue Konstellationen ergeben. Jeder Perspektivwechsel erzeugt dabei eine immer wieder veränderte Atmosphäre.

mr
Karl-Marx-Str. 141
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 20 Uhr