Heimaten

Chor der Kulturen der Welt

Das Thema Heimat tragen wohl alle Menschen in sich – sei es, sie sind tief verwurzelt, haben sie verloren oder erfinden sie möglicherweise gerade für sich neu. Mit »Heimaten« beschäftigte sich der »Chor der Kulturen der Welt« in einem Konzertprogramm in der Martin-Luther-Kirche in Neukölln am 17. Juni.

Auch eine Heimat.                                                                                                                                      Foto: Mara v. Kummer

Die etwa 30 Chormitglieder kommen aus allen Teilen der Welt und haben im Vorfeld viel über Heimat diskutiert. Gibt es diese überhaupt und wenn, in welcher Form? In der Auseinandersetzung mit der Musik und den einzelnen Biografien der Sänger zeigt sich, dass es »Die Heimat« gar nicht unbedingt gibt, sondern dass sie sich aus Gefühlen, Kontakten und Erlebtem zusammensetzen kann.
Entstanden ist ein musikalisch homogenes Programm mit Liedern aus ganz unterschiedlichen Teilen der Welt. Die Chorsänger haben mit ihrer ganz persönlichen Geschichte in die Auswahl eingeführt, die von Peru über Frankreich und Deutschland in die Türkei reicht mit Stücken von César Miró, Sam Lee, Fela Kuti, Felix Mendelssohn-Bartholdy und vielen anderen.
Besonders die ersten zwei Stücke beeindruckten mit einem Doppeldirigat der beiden Chorleiter und gesungen – gesprochenen Texten von Eichendorff, Schlingensief und Jelinek – die verwoben, gekreuzt, überlagert und auf fast verstörende Weise die »Heimat im Zwielicht« betrachten.

jr