Scheitern erlaubt

Versuch und Irrtum im »Kulturlabor« in der Braunschweiger Straße

Weil die muntere Truppe in der Braunschweiger Straße 80 in Neukölln aus vielen unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen kommt, gaben sie ihrem »Kulturlabor« den Namen »Trial&Error«. Übersetzt bedeutet das »Versuch und Irrtum« und kann gut mit Probieren geht über Studieren übersetzt werden. »T&E« setzen dabei bewusst das Ausprobieren an den Anfang, ohne dabei ein mögliches Scheitern zu stigmatisieren, was dem Ganzen den Druck nehmen und die Freude am Experimentieren erhöhen soll.

Auf ins Experiment.                                                                                                                                                                       Foto: rr

Hinter dem Kulturlabor »Trial&Error e.V.« stehen aktive Do-it-Yourself Freaks, Kunsthandwerker, Grafiker, Upcycler, Aktivisten, Journalisten, Denker, Macher, Philosophen, Künstler und Straßenkünstler, die in einem Netzwerk soziale und kulturelle Projekte auch überregional realisieren. Im Mai 2010 wurde der Verein gegründet und feierte gerade seinen siebten Geburtstag. Es geht um Nachhaltigkeit und die Entwicklung sozialer Netzwerke unter der Anwendung der Prinzipien »Upcyling« und »Do-It-Yourself«, sowie »Open Source Culture« und nicht-formaler Bildung. Im Großen wie im Kleinen.
Dieses »Kulturlabor« ermutigt auch, Fehler zuzulassen. Hier muss niemand schnell perfekte Ergebnisse präsentieren. Für den, der sich einbringt, sollte der Fokus auch im Prozess liegen und nicht zwangsläufig nur auf dem Ergebnis, was eigentlich ein Scheitern kaum zulässt. Die Freude und Lust der Macher am Experiment und am Selbermachen möchten sie mit vielen teilen, sowohl mit den direkten Neuköllner Kieznachbarn als auch mit allen, die sich gern einbringen möchten.
Dazu steht ein für alle und nicht nur für die unmittelbaren Nachbarn offener Raum zur Verfügung, der abwechselnd als Nähkaffee, Elternkindkaffee, Kleidertauschladen, Sprachlabor, zum Singen, für Jam-Sessions und für Food­sharing genutzt werden kann. Darüber hinaus wird gerade ein Gartenprojekt realisiert, bei dem ein kleines, durch Hundekot beeinträchtigtes »Grün« ganz in der Nähe, von Anwohnern und Interessierten im Rahmen eines Natur- und Gartenlaborprojekts, umgestaltet und rekultiviert wird. Für den, der neugierig geworden ist, finden sich Details, Zeiten und Projekttage auf https://www.trial-error.org . 

rr