Ein Brennpunkt weniger

Das QM-Team im Reuterkiez packt die Koffer

Der Reuterkiez war eines der ersten Gebiete in Neukölln, in dem vor etwa 14 Jahren ein Quartiersmanagement (QM) installiert wurde. Das sollte Hilfe zur Selbsthilfe leisten, Lebensbedingungen verbessern und das bürgerschaftliche Engagement im Kiez fördern. Nach Ansicht des Senats ist das so gut gelungen, dass das QM-Team nach 14 Jahren zum Jahresende seine Arbeit beenden kann.

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Sylvia-Fee Wadehn stellt Ihr Projekt MoRo-Senioren vor.                                                                            Foto: mr

14 Millionen Euro Fördermittel aus dem Programm »Soziale Stadt« wurden in dieser Zeit investiert und rund 600 Projekte realisiert, insbesondere im Bereich Bildung und Integration. Das symbolträchtigste Projekt ist dabei wohl der »Campus Rütli«, der bis 2020 zu einem zukunftsweisenden Bildungsstandort ausgebaut werden soll. Zur Zeit sind dort ein Elternzentrum und eine Berufswerkstatt im Bau. Für einen Erweiterungsbau der Schule und eine Mensa sind ebenfalls bereits erste Vorbereitungen getroffen.Das QM habe Erfolg gehabt, der Reuterkiez sei angesagt, sagte Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup bei der Abschiedsfeier in der Quartiershalle am 13. Oktober. Dass dabei auch die Mieten explodiert seien, liege nicht in der Verantwortung des Senats oder des Bezirks, das liege allein an den privaten Vermietern.
Das sieht das »Bündnis für bezahlbare Mieten Neukölln« allerdings etwas anders. Weder Senat noch Bezirk habe versucht, Mietsteigerungen von bis zu 70 Prozent in den letzten fünf Jahren zu verhindern. Dass es inzwischen einen Milieuschutz gebe, sei ausschließlich dem Druck aus der Bevölkerung zu verdanken.
Mit dem QM sei nur der Anfang einer Entwicklung gemacht worden, die jetzt unter anderer Regie weitergeführt werden müsse, sagte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey. »Hier ist eine riesige Bildungsbaustelle, die noch nicht fertig ist. Die Entwicklung muss weiter gehen, die Akteure müssen weiterhin zusammenarbeiten, um die Projekte, die begonnen wurden, weiterzuführen«, forderte sie.
Einige dieser Akteure, die weiterhin aktiv sind und praktische Unterstützung im Alltag bieten, wurden im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt. Dazu gehören Seniorenprojekte, Flüchtlingsinitiativen, Freizeit- und Bildungsangebote für Jugendliche.
Der Flyer »Aktiv im Reuterkiez« der pünktlich zur Abschlussveranstaltung erschienen ist, bietet einen Überblick über die Angebote.

mr