Eine Stunde Umbenennung

Charlotte Wolff vertreibt Hermann von Wissmann

Hermann von Wissmann lebte 1853 bis 1905 und machte sich als Afrikaforscher, Offizier und Kolonialist in Afrika einen blutbefleckten Namen. Nach ihm wurde die Wissmannstraße benannt, die die Verbindung zwischen Hasenheide und Karlsgartenstraße herstellt.
Am 8. März, dem internationalen Frauentag, benannten die Neuköllner Grünen für eine Stunde die Straße in Charlotte-Wolff-Straße um.

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Anja Kofbinger und Susanna Kahlefeld.                                                                                                                       Foto: pr

Charlotte Wolff lebte 1897 bis 1986. Die lesbische Jüdin war Ärztin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin. In Neukölln beriet sie schwangere Frauen, bis sie 1933 vor den Nazis flüchten musste.
Jedes Jahr am internationalen Frauentag wollen die Grünen nun die Wissmannstraße politisch korrekt umbenennen, in der Hoffnung, dass die Bezeichnung Wissmannstraße eines Tages verschwindet.
Bis dahin jedoch werden Neuköllner einmal im Jahr auf Hermann von Wissmann aufmerksam gemacht und können sich mit dem Kolonialisten auseinander setzen. 

oj