Dänische Brote lügen nicht

Skandinavisches Bäckereikonzept hat am Maybachufer feste Station gemacht

Magnus Grubbe schmun­zelt. »So vielen neuen Leuten in so kurzer Zeit bin ich noch nie begegnet.« Der smarte Däne, der eigentlich aus der Umweltberatungsbranche kommt, hält sich für eher introvertiert. Jetzt plauscht er locker mit seinen Stammkunden, nimmt Vorbestellungen entgegen, berät sich mit seinen Angestellten und plant nebenher den weiteren Umbau seines Verkaufsraums. Seit November leitet er »THE BREAD STATION«, den Berliner Ableger der gleichnamigen Bäckerei in Kopenhagen (»Unser Laden ist aber schöner als das Original«, zwinkert Magnus), die derzeit auch in Großstädte wie London oder Tokio expandiert. Hier wie dort wird Brot für Feinschmecker gebacken, nur aus ökologischem Mehl, Wasser und Meersalz, ohne industrialisierte Methoden, ohne Hefe, Zucker, Fett oder andere geschmacksverfälschende Zusatzstoffe. Schon 1901 befand sich am Maybachufer 16 eine Bäckerei. Nun soll es hier das beste Brot der Stadt geben.

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Unser täglich Brot gib uns krustig.                                                                                                                                    Foto: pr

Die Rezepte für die derzeit noch hauptsächlich auf Weizenmehl basierenden Brotsorten (Roggen- und Dinkelbrote sollen bald folgen) stammen vom dänischen Gourmetkoch Per Brun, der seine Heimat seit 20 Jahren mit hochwertigem Brot revolutioniert.

»THE BREAD STATION« steht für schlichte, fluffige Brote mit knackiger Kruste, rein aus skandinavischen Rohstoffen. Magnus setzt Bruns hohe Qualitätsanforderungen bestmöglich um, wissend, dass es einen immensen Spielraum an Faktoren gibt, die die Brotqualität ausmachen und von den drei festangestellten Bäckern stets beachtet werden müssen. Dieser Anspruch hat seinen Preis, doch Magnus sieht sein Geschäft angesichts der Einzigartigkeit seiner Produkte ohnehin nicht im, auch preislichen, Wettbewerb mit anderen Bäckereien.
Zum modernen, authentischen Konzept gehört zudem, dass die Produktion mitsamt der seltenen Getreidemühle mit Steinmahlwerk, Teigkneter, Teigausroll- und Vorteigmaschine durchs große Schaufenster beobachtet werden kann. Die Teige werden am Vortag gefertigt, ruhen dann und werden morgens früh gebacken, um ab 7 Uhr knusprig-frisch neben Croissants, Brownies, Zimtschnecken und Himbeerschnitten verkauft oder gleich an den Cafétischen vor Ort verzehrt zu werden.
Neue nordische Brotkultur, natürlich in Neukölln.hlb
The Bread Station,
Maybachufer 16,
tgl. 7 – 18 Uhr,
www.thebreadstation.wordpress.com,
Facebook:
thebreadstationberlin