Sag mir, wo die Gärten sind

Im Körnerpark

Passender hätte der Ausstellungsort nicht gewählt werden können. Denn es geht um Gärten in der Galerie im Körnerpark, am Rande eines der schönsten Parks in Neukölln. In Zeichnungen, Videofilmen und Skulpturen zeigen acht Künstler ihre Vorstellungen des Gartens als Ort des Verweilens, des Rückzugs oder auch der Inszenierung.
So zeigen die von Barbara Eitel geschaffenen farbenfrohen hölzernen Ornamente auf dem Boden den »Vorgarten« als Inszenierung eines erweiterten Wohnzimmers am Übergang zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum. Der Garten wird hier zu einer Form der Selbstdarstellung.

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Holzkunst vor der Hütte.                                                                                                                                                         Foto: mr

Eine ganz andere Sicht bietet die Installation »Implantat« von Jörg Finus. Mit seiner Gartenlandschaft aus Abflussrohren, Schläuchen und Fliesen demonstriert er die Künstlichkeit vieler urbaner Gärten mit ihren immergleichen, immergrünen Gehölzen. Blütenlose sterile Räume, die die Utopie vom Garten als unberührter, heiler Welt ad absurdum führen.

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Bumarktgarten.                                                                                                                                                                              Foto:mr

Andernorts dagegen erobert sich die Natur den Raum zurück, wie ein Videofilm von Leslie Kuo und Sara Bouchard an vielen Beispielen zeigt.

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Klostergärten – Orte der Meditation.                                                                                                                            Foto: mr

Die Installation »hortus conclusus« von Nele Ströbel symbolisiert mit großen, mit Schnitzereien verzierten Wandelhölzern die Klostergärten als Orte der Meditation und des Rückzugs. Klingende, mit Ornamenten geschmückte Schalen wirken selber wie Minigärten.
Zu sehen sind die Werke noch bis zum 11. Oktober. Ergänzend dazu wird ein Rahmenprogramm angeboten: Am 12. September findet um 15 Uhr eine Stadtwanderung statt, am 19. September ab 18 Uhr die Performance »Grünes Gold«. Jeden Sonntag um 15 Uhr kann an einer Führung durch die Ausstellung teilgenommen werden.

mr