Die Schönheit im Tragischen

»Das Salz der Erde« im »Il Kino«

Seit einem halben Jahr besitzt Neukölln ein neues Kino. In der Nansenstraße, in den Räumen einer alten Bäckerei, befindet sich das »Il Kino«.
Die italienische Bar, die charmant mit Plakaten aus der italienischen Filmgeschichte dekoriert ist und sogar einen richtigen Kinosaal besitzt, beendet ihre Sommerpause am 7. August und so werden in Zukunft im »Il Kino« wieder ausgewählte Filme gezeigt.
Einer der Filme im aktuellen Programm ist »Das Salz der Erde« (Frankreich/Brasilien 2014, 110 Minuten, Regie: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado, Französisch und Portugiesisch mit deutschen UT).Der Film kann durchaus als Liebeserklärung an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado bezeichnet werden. Gleichzeitig jedoch auch als Salgados Liebeserklärung an die Menschheit.
Die sozialdokumentarische Fotografie Salgados ist berauschend und erschreckend zugleich. Ob in Kuwait, Brasilien oder Ruanda, es ist schlicht unmöglich, sich der Intensität seiner Fotografien zu entziehen. Dies führt auch dazu, dass der Film sehr viel mehr ist als die Biographie eines Fotografen. Wechselnde politische Ziele sowie das nie verschwindende Elend der Welt werden sichtbar in Salgados Werken, die er in dem Film emotional schildert.
Sehenswert ist der Film vor allem deshalb, weil wir alle gerade so wahnsinnig beschäftigt damit sind, Selfies zu machen. Daher tut es auch mal gut, jemanden zu sehen, der über Jahrzehnte raus statt rein geguckt hat.

bk
Der Film »Das Salz der Erde« ist an folgenden Tagen im »Il Kino« zu sehen:
So 9.8. 16:15 Uhr
Mo 10.8. 16 Uhr
Di 11.8. 18 Uhr
Mi 12.8. 16 Uhr

Il Kino
Nansenstraße 22
12047 Berlin