Petras Tagebuch

Wenn Sterne explodieren

Manchmal stehen die Sterne, anders kann ich es mir nicht erklären, ganz besonders komisch. Da funktioniert einfach gar nichts mehr.
Vor Kurzem kam ich am Abend nach Hause. Beim Abstellen meines Fahrrades im Hof fiel mir ein schwarzes Kleidungsstück auf. Ich dachte mir, wieso können die Leute eigentlich ihre Sachen nicht in den Altmüll bringen? Bis ich näher an dieses schwarze Teil gegangen bin. Es war ein »Schweizer Fabrikat«, das üblicherweise in meinem Kleiderschrank zu finden ist. Nach genauer Betrachtung stellte ich fest, dass es mein Jackett war, das offensichtlich bei der einzigen Windböe, die es an diesem Tag gab, vom Balkon geflogen war. Ich hatte es am Vorabend zum Auslüften herausgehängt.
Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Fahrrad durch die Hermannstraße. Nur aufgrund der Präsenz meines Schutzengels lebe ich noch, denn beinahe wäre eine Autotür in mich hineingeraten, die bei flott fließendem Verkehr geöffnet wurde.
In der Redaktion passierte am selben Tag das nächste Malheur. Aus unerfindlichen Gründen funktionierte das Layoutprogramm nicht mehr. Vielleicht hatte Microsoft seine Finger dabei im Spiel. Egal, die Experten konnten das Problem jedenfalls nur teilweise lösen.
Die Ereignisse häuften sich: die Entdeckung eines Mottendorfes unter meiner wertvollsten Kleidung, die scharfe Wortwahl und Bedrohung mit ungebührlichen Worten aufgrund eines Fauxpas‘ meinerseits. Über mein selbst zerbrochenes Geschirr will ich an dieser Stelle gar nicht reden.
Ich hoffe, dass die Serie der Missgeschicke nun beendet ist, denn das nächste und seit drei Tagen nun endlich letzte Malheur endete so, dass ich guter Hoffnung sein kann.
Ich vergaß mein Mobiltelefon bei Freunden. Es fiel mir erst nachts auf, und ich beschloss, es am nächsten Morgen zu holen. Immerhin befand sich der Schlüssel für die Wohnung in meinem Besitz. Ich stellte mein Fahrrad auf der gegenüber liegenden Straßenseite ab, die Zeit war knapp, Arbeit muss sein.
Flugs, den Schlüssel in der Handtasche suchend, überquerte ich die Straße. Es hupte und ich stand wie ein aufgeschrecktes Huhn vor einem Auto, das eine Vollbremsung machte. Das störte mich nicht; ich entschuldigte mich, eilte weiter und erreichte heil die Wohnung, in der mein Telefon verborgen war.
Als ich das Haus glücklich wieder verließ, begegnete mir ein BSR-Mitarbeiter. Er sagte: »Hätten Sie orange getragen, wäre das nicht passiert.«