Bibliophile Französinnen im »Raum B«

Bevantgarde von Marquis de Sade bis Herbert WiTzel

RaumB
Laëtitia Oxoby und Cristina Rodrigues.                                                                                                                Foto: pschl

Cristina Rodrigues und Laëtitia Oxoby sind zwei junge Französinnen, die die Liebe zu Büchern eint. Als sie nach Berlin kamen, vermissten sie französische Literatur, die auch für junge Leute erschwinglich ist. Daher ergriffen sie selbst die Initiative und bieten seit dem 1. März 2014 in ihrem Buchladen »Raum B« in der Wildenbruchstraße gebrauchte französische Bücher zu sehr günstigen Preisen an.
Kurz nach der Gründung ihres Ladens brachten sie erstmal eine große Ladung Bücher per LKW von Frankreich nach Berlin. Mittlerweile erhalten sie aber auch per Internet und auf anderem Wege viele Bücher. Es ging ihnen aber nicht nur darum, ein Treffpunkt für Franzosen zu sein, sondern sie wollen auch das deutsche und englischsprachige Publikum ansprechen. Mittlerweile haben sie auch einen großen Bestand an deutschen und englischen Büchern.
Einen reinen Buchladen zu betreiben, reichte den beiden Französinnen aber nicht. Neben diversen kulturellen Abenden mit Lesungen und Konzerten bieten sie auch Veranstaltungen/Aktionen an wie einen Buchbindeworkshop, »Creative Writing« und Workshops für Kinder.
Im »Raum B« lässt es sich tagsüber gemütlich in Zeitschriften wie »Le Canard Enchaîné« schmökern. An der Caféecke gibt es ausgezeich- neten Espresso aus Kenia, den Spezialtee »Mariage Vert« und diverse Säfte.
Ein sehr vergnüglicher Abend unter dem Motto »WitZels ROCK’n‘READ« fand am 24. April statt. Herbert WiTzel sang zur Gitarre amüsante Lieder über den Alltag in Neukölln. Dabei wech- selte er sich mit dem Autor und Textperformer Wolfgang Endler ab, der gekonnt kurze Aphorismen und Gedichte vortrug, die sowohl witzig als auch scharfsinnig waren. Endler lebt seit 2005 in Neukölln und tritt häufig bei Poetry Slams sowie öffentlichen Lesungen von Aphorismen, Gedichten, Kurzgeschichten, Satiren und Märchen auf.
Nach dem sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Duo Endler/WiTzel erfreute die Cellistin Mischa das Publikum mit kurzen Improvisati- onen. Im zweiten Teil des Abends erzählte Überraschungsgast -ky alias Horst Bosetzky aus seinem Leben und seiner Schullaufbahn.
Weiter gehts am 8. Mai mit russischer Musik von Maxim Pritula und diversen anderen Veranstaltungen wie Buchpremieren, Workshops und Konzerten.

pschl
Wildenbruchstraße 4,­­
Di-Fr 14-20 Uhr, Sa 10:30-18 Uhr,
www.raumb-berlin.co