Rauchig, torfig, sanft

Transatlantische Whiskybar im Schillerkiez

Seit vier Monaten spielen sich geheimnisvolle Dinge in der Schillerpromenade 2 ab. Da wird gewerkelt, gebaut, geschliffen und gemalt. Neugierig schauen Anwohner in die Räumlichkeiten des ehemaligen Weinladens und begutachten das Geschehen. Seit kurzem ist sichtbar, was es denn werden soll. Es wird eine Bar, die »Keith-Bar«. Keith ist ein kleiner Ort in Schottland mit knapp 5.000 Einwohnern, in dem es drei aktive Whiskybrennereien gibt: Aultmore, Strathisla und Strathmill.

keithbar
Vorher / NAchher.                                                                                                                                                                    Foto: pr/fh


Der aus Texas stammende Ken hatte bereits in Hamburg eine Cocktailbar. Er und seine deutsche Lebenspartnerin Julia beschlossen, dem Ruf nach Berlin zu folgen, denn hier bestand bereits der Kontakt zu dem in Neukölln lebenden Australier Nick, den Ken über die Musik kennen lernte. Beide sind Musiker und trafen sich auf einem Konzert, es entstand eine Freundschaft. Erik aus Frank­reich, der mit Ken in Hamburg Freundschaft schloss, machte das Quartett vollständig.
Es dauerte ein Jahr, bis sie den geeigneten Raum für ihre Bar fanden. Seit Januar bauen sie nun um. Sie verwenden alles, was der ehemalige Ladenbesitzer zurückgelassen hat. Die Weinregale aus Holz sind in einen Tresen verwandelt worden, der mit alten Dielenbrettern verkleidet wurde. Irgendwie macht das was her.
Geplant haben sie ein umfangreiches Whisky­angebot. Mit um die vierzig Whiskysorten sind die vier ab dem 1. Mai am Start. Der Gast hat dann die Qual der Wahl zwischen hochprozentigen Leckereien aus Schottland, aber auch aus Kalifornien, Texas, Australien und Schweden. Ken ist der Whiskykenner und hat die Auswahl getroffen. Er betont, dass er das optimale Preis- Leistungsverhältnis im Sinne des Gastes ausgesucht hat. Der Whiskyliebhaber kann sich darüber freuen, 2 cl ab 3,50 Euro erwerben zu können. Nach oben ist dann noch viel Luft.
Nick hat sich auf Bier spezialisiert. Getreu dem Motto: »Für den Gast nur das Beste«, hat er sich für das bayerische »Maxl­reiner« und »Alpen Pale Ale« entschieden. Die neuen Gäste werden es ihm danken.
Eine Bar ohne Cocktails ist undenkbar. Ken und Julia sind die Profis in diesem Bereich. Ken stellt die Sirupe aus feinen Zutaten her, und Julia mit ihrem kritischen Gaumen fällt das Urteil über den Geschmack. Ihr Urteil wird von den drei Männern gefürchtet, sie ist mit Sicherheit das Qualitätsmerkmal der »Keith-Bar«.ro
Schillerpromenade 2
Geöffnet ab 1.Mai 2015