Musik ist die halbe Miete

Und hoffentlich bald auch die ganze …

Die italienische Sängerin Laura Guidi hat eine kräftige Stimme, die bisweilen an die von ihr verehrte Janis Joplin erinnert. Die braucht sie auch manchmal, wie bei ihrem Auftritt am 7. März im »Barettino«, einer kleinen italienischen Bar in der Reuterstraße. Da wollte das großteils italienische Publikum Party machen und nicht unbedingt Guidis Songs zuhören.

LauraGuidi
Laura Guidi begeistert mit ihrer Stimme.                                                                                                                   Foto: mr


Auf ein ganz anderes Publikum traf sie etwa eine Woche später, am 15. März, bei ihrem Konzert in der Reihe »Salonmusik« im Zitronencafé im Körnerpark. Da konnte Guidi ihre einfühlsamen Songs ohne Probleme präsentieren. Die Zuhörer lauschten gespannt und schienen besonders an den italienischen Titeln Freude zu finden. Neben Coversongs von David Bowie sang Guidi überwiegend eigene Kompositionen in englischer Sprache.
Auf eigenes Repertoire verzichteten »Fourflu-sher«, die eine Woche zuvor auftraten. Alle sind älter geworden – die Künstler, das Publikum und die Songs, die Sänger Lutz Butenhoff voller Hingabe sang, einfühlsam begleitet von Reiner Pruchnik am Saxophon. Ähnlich wie bei gutem Wein zeigte sich, dass gute Songs zeitlos sind. Dieses Konzept ging voll auf: Das Café war so voll, dass es manche nicht mal bis zum Eingang schafften.
Auch das Jazztrio »Die Halbe Miete«, das am 22. März bei der »Salonmusik« auftrat, griff auf bewährtes Repertoire zurück: Jazzklassiker von John Coltrane, Miles Davis, Wayne Shorter und Thelonious Monk. Allerdings fanden auch viele eigene Stücke Eingang in das Programm. Anders als in der Rockmusik wurden die Stücke aber nicht einfach nachgespielt, sondern dienten als Augsgangspunkt für ausgedehnte improvisatorische Ausflüge.
Die vokale Seite des Jazz präsentierte Tanja Siebert im Duo mit Louis Durra am 29. März. Louis Durra, der bereits bei der »Salonmusik« ein viel beachtetes Solokonzert gegeben hatte, erwies sich als sensibler Begleiter der mitreißenden Vokalistin Tanja Siebert.
Mit instrumentalem Jazz geht es am 12. April weiter. Der Pianist Thibault Falk und der Saxophonist Harald Mahl werden bekannte Jazzstandards auf ihre ganz persönliche Weise präsentieren. Den Abschluss der Konzertreihe macht die australische Sängerin und Gitarristin Georgie Fisher am 19. April mit Songs, die zwischen Folk, Soul und Alternative angesiedelt sind.
Nach einer Pause im Mai gibt es dann vom 14. Juni bis Ende August die lang ersehnten Konzerte von »Sommer im Park« auf der Terrasse vor der Galerie im Körnerpark.

pschl