Von Frauen, die die Welt verbessern

Ein durchgegenderter Roman

JulianeBaer
Juliane Beer.                                                                                              Foto: mr

»Frau Doktor E. liebt die Abendsonne« heißt das neue Buch von Juliane Beer, das sie am 20. März bei der »Buchkönigin« vorstellte. Es geht um eine Frau, die eigent- lich nur die Welt ein wenig besser machen will und glaubt, dass sie das als Ärztin am besten erreichen kann. Dabei legt sie sich mit arroganten Oberärzten und penetranten Pharmavertretern an.
Bei der Arbeit in einer psychiatrischen Klinik setzt sie sich dafür ein, die Patienten nicht einfach nur mit Medikamenten ruhig zu stellen, sondern ihnen wirklich bei der Bewältigung ihrer Probleme zur Seite zu stehen.
Als sie dann die Leitung einer Altenwohngemeinschaft übernimmt, versucht sie auch hier, ihre Mitarbeiter dazu zu bringen, den alten Menschen mit Respekt zu begegnen. Daneben kümmert sie sich noch um ein Mädchen, dessen Mutter psychisch krank ist und das mit der Situation völlig überfordert ist.
Und dann trifft sie auch noch ihren Jugendfreund wieder. Bei ihren Begegnungen mit den örtlichen Honoratioren kommt es manchmal zu skurrilen und durchaus amüsanten Situationen, zumal der Leser sehr schnell ahnt, was für ein Geheimnis diese Ärztin hütet.
Was den Spaß an der Lektüre aber ungemein trübt, ist die gegenderte Sprache mit dem inflationären Gebrauch des »*innen«. Alle paar Worte wird mit dem Holzhammer die Sprachmelodie zertrümmert und die Sprachästhetik zerstört. Zumindest die Leser eines Romans sollten von einem derartigen Sprachkrampf verschont bleiben. 

mr